Bild: sirplus.de
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Im Interview mit SIRPLUS Gründer Raphael Fellmer: So geht Lebensmittelrettung


Jährlich werden 18 Millionen Tonnen Lebensmittel in Deutschland verschwendet – laut dem WWF sind davon 10 Millionen Tonnen vermeidbar. Im Interview erklärt SIRPLUS Gründer Raphael Fellmer, wer den größten Anteil an der Lebensmittelverschwendung trägt und, was wir aktiv im Alltag tun können, um weniger Lebensmittel wegzuwerfen.

Seit der Gründung im Jahr 2017 setzt sich das deutschlandweit agierende Social Imapct StartUp SIRPLUS aktiv gegen Lebensmittelverschwendung ein: Durch den Verkauf über den Onlineshop bringt SIRPLUS überschüssige und abgelaufene Lebensmittel zurück in den Kreislauf. Wieso aber werden besonders in privaten Haushalten so viele Lebensmittel verschwendet? Und welche Rolle spielt das Mindesthaltbarkeitsdatum dabei? Das erfahren wir im Gespräch mit Gründer Raphael Fellmer.

  • In Deutschland werden jährlich bis zu 18 Millionen Tonnen Lebensmittel verschwendet: Was sind die Ursachen für Lebensmittelverschwendung und wer trägt den größten Anteil daran?

    Raphael: Ein Großteil der Lebensmittelverschwendung passiert bei uns zu Hause – wir müssen die Verantwortung also vor allem bei uns selbst suchen. Wir sind eine Supermarkt-Generation. Die meisten Menschen haben heute keinen Bezug mehr zu Lebensmitteln. Da spielt vor allem das Thema Wertschätzung eine große Rolle: Wenn ich meine Tomaten selbst anbaue und ernte, dann weiß ich, was für eine Arbeit dahintersteckt – anders als bei den Lebensmitteln, die ich im Supermarkt kaufe. Die andere Hälfte der Lebensmittelverschwendung passiert entlang der Wertschöpfungskette: Das fängt an bei den Landwirten, die aufgrund von bestimmten Auflagen der Supermärkte dazu gezwungen werden, Lebensmittel wegzuschmeißen, die gewissen Anforderungen (Aussehen, Beschaffenheit etc.) nicht entsprechen und geht hin bis zu Produktionsfehlern, Sortimentsbereinigungen und natürlich dem Mindesthaltbarkeitsdatum.

  • Woran liegt es, dass besonders in privaten Haushalten noch immer so viele Lebensmittel weggeworfen werden?

    Raphael: Zum einen an der fehlenden Wertschätzung von Lebensmitteln. Stichwort: Supermarkt-Generation. Zum anderen aber auch an der falschen Interpretation des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD). Viele sehen das MHD als Wegwerfdatum, dabei sind Lebensmittel mit überschrittenem MHD eigentlich immer noch Wochen, Monate teilweise sogar Jahre bestens genießbar.

  • Welche konkreten Maßnahmen können wir als Einzelperson in unserem Alltag umsetzen, um weniger Lebensmittel zu verschwenden?

    Raphael: Zunächst ist es wichtig, dass wir wieder einen achtsamen und wertschätzenden Umgang mit den Lebensmitteln entwickeln: Anstatt beim Kochen immer nur das zu verarbeiten, worauf wir in dem Moment gerade Lust haben, sollten wir eher überlegen, welche Lebensmittel wir aktuell zu Hause haben und die bald gegessen werden müssen. Außerdem hilft es, vor dem Einkauf ein Foto vom Kühlschrank zu machen. Beim Thema MHD sollten wir wieder lernen, auf unsere Sinne zu vertrauen und die Haltbarkeit von Produkten mit Hilfe unserer Sinne überprüfen – also sehen, riechen, schmecken, anstatt nur das MHD checken. Und wer sich ganz konkret gegen die Verschwendung von Lebensmitteln engagieren möchte, kann zum Beispiel auf foodsharing.de aktiv werden: Die Initiative kooperiert mit zahlreichen Betrieben in Deutschland: Lebensmittelretter:innen holen die Lebensmittel, die nicht mehr verkauft werden können, bei den Betrieben ab und diese können dann z.B. über nebenan.de ganz einfach in der Nachbarschaft weitergegeben werden. 

  • Wie kann Nachbarschaft dabei helfen, dass weniger Lebensmittel verschwendet werden? 

    Raphael: Eine aktive Nachbarschaft kann viel zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung beitragen: Durch die kurzen Wegen innerhalb der Nachbarschaft können Lebensmittel schnell und einfach weitergegeben werden. Eine Plattform wie nebenan.de ist hier ein hilfreiches Tool, mit dem sich Menschen lokal vernetzen und organisieren können. Ein schöner Nebeneffekt: Sich gemeinsam für eine Sache stark zu machen verbindet und stärkt so den Zusammenhalt unter Nachbar:innen. Wir von SIRPLUS liefern ja auch deutschlandweit überschüssige Lebensmittel nach Hause und viele unser Kund:innen sind auch auf nebenan.de und retten so gemeinsam Lebensmittel.

Mehr zur Vision von SIRPLUS erzählt Raphael Fellmer in diesem Video:

Du möchtest dich gemeinsam mit deinen Nachbar:innen zum Thema Lebensmittelrettung austauschen oder zu einer Foodsharing-Aktion einladen? Dann nutze diesen Aushang für den Hausflur.

Übrigens: Mit dem Code NEBENAN15 erhältst du im Onlineshop von SIRPLUS einen 15€ Gutschein!*

*Ab Mindestbestellwert 49€. Angebot gültig bis 31.08.2024, 24 Uhr. Einlösbar auf alle geretteten Lebensmittel. Nicht gültig auf Produkte der Marke Rettergut oder der Kategorie Drogerie & Haushalt. Bei Abschluss eines Abos gültig auf die erste Box. Nicht mit anderen Aktionen kombinierbar. Pro Person nur einmal einlösbar.


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Vanessa Schultheiß | nebenan.de

Vanessa Schultheiß ist Mitarbeiterin der ersten Stunde und arbeitet seit November 2015 bei nebenan.de.Sie ist Teil des Kommunikationsteams und für die Pressearbeit zuständig.