Bild: Mehr Platz zum Leben
Bild: Mehr Platz zum Leben

Große Pläne für den Tag der Nachbarn: Melly schwingt in München den Pinsel


Die Initiative „Mehr Platz zum Leben“ erobert in München öffentliche Räume für die Stadtbewohner zurück. Auch am Tag der Nachbarn: Initiatorin Melly will mit ihren Nachbarn eine stillgelegte Bushaltestelle bemalen und Ideen für die Wiederbelebung des Ortes sammeln. Mit dabei: Indianer und ein Dudelsack.

Melly hat "Ein Herz für Giesing" (Bild: "Mehr Platz zum Leben")

Am 25. Mai zum „Tag der Nachbarn“ finden tausend Nachbarschaftsfeste in ganz Deutschland statt. Ob Grillparty, Picknick oder Straßenfest – die Veranstalter vieler kleiner und großer Feste stecken derzeit mitten in den Vorbereitungen für den großen Aktionstag.

Auch Melly aus München plant gerade ihr Fest. Sie engagiert sich in der Initiative „Mehr Platz zum Leben“ und hat am Tag der Nachbarn Großes vor: Rund um eine stillgelegte Bushaltestelle am Kolumbusplatz soll gemeinsam mit den Nachbarn bunte Straßenkunst entstehen. So soll aus dem Platz ein neuer Begegnungsort für die Nachbarschaft werden.

Wir wollen die Stadt darauf aufmerksam machen, dass die Bürger ihren Lebensraum, ihr Viertel, gestalten möchten.

Musiker und Kinder mit dabei

„Gemeinsam machen wir das Viertel bunt am Tag der Nachbarn“, schreibt Melly bei nebenan.de. Über die Nachbarschaftsplattform hat sie ihre Nachbarn in München-Giesing zur Gemeinschaftsaktion eingeladen. Die Nachbarn reagierten begeistert auf ihren Vorschlag und boten sogar an, etwas zum Programm beizusteuern: Auf Mellys Beitrag bei nebenan.de meldete sich eine Dudelsackspielerin aus der Nachbarschaft, die ein kleines Konzert an der ehemaligen Bushaltestelle spielen wird. „Wir hoffen, dass viele Nachbarn kommen und sich an der Aktion beteiligen“, erzählt Melly.

Naturindianer-Kids beim Blumenkasten bemalen (Bild: "Mehr Platz zum Leben")

Der Kinderhort „Naturindianer-Kids“ aus dem Viertel hat sich schon angekündigt. Die Kinder werden helfen, die ehemalige Bushaltestelle bunt zu gestalten. Schon bei früheren Projekten waren die „Indianer“ dabei.

Die Bürgerinitiative „Mehr Platz zum Leben“ hatte Minigärten im Viertel aufgestellt und zum gemeinsamen Bepflanzen eingeladen. Die Naturindianer-Kids waren jahrelang Projektpaten und bemalten die Blumenkästen bunt und setzten bienenfreundliche Pflanzen hinein.

Neues Leben für die alte Bushaltestelle

Melly ist gespannt auf das Ergebnis der Aktion am Tag der Nachbarn und freut sich auf jeden, der sich am Projekt beteiligen möchte. Für sie steht ganz klar der Gemeinschaftsgedanke im Vordergrund: Mit den Nachbarn etwas zu gestalten und zu erschaffen, motiviert und begeistert Melly. Die Nachbarschaftsplattform nebenan.de ist für sie eine gute Möglichkeit, viele Nachbarn gleichzeitig zu erreichen und in die Aktionen mit einzubeziehen.

Es wird spannend sein, die Bushaltestelle mit neuem Leben zu füllen und ihr eine neue Bedeutung im öffentlichen Raum zu geben.

Langfristig soll die ehemalige Bushaltestelle ein neuer Begegnungsort im Viertel werden. „Es kann nicht sein, dass man die Fläche nicht nutzerfreundlich gestaltet“, sagt Melly. Außer der Bushaltestelle sollen zudem am Kolumbusplatz neue Bäume gepflanzt, die Lärmschutzwände und Brückenpfeiler bunt gestaltet sowie ein Bretterzaun als Kreativmeile und Sichtschutz zur Straße aufgestellt werden.

"Bürgerengagement kann einiges erreichen!"

Die Initiative „Mehr Platz zum Leben“ ist ein loser Verbund von Bürgern und setzt sich seit über 20 Jahren für die Verbesserung der Lebensqualität im Münchner Stadtteil Giesing ein. Melly hat die Initiative mit gegründet und wirkt auch heute noch tatkräftig bei den vielen Projekten und Aktionen mit.

Die Bürgerinitiative kann auf beträchtliche Erfolge zurückblicken, unter anderem konnte der Hans-Mielich-Platz in München zu neuem Leben erweckt werden. Früher war es ein verlassener und kahler Ort, „Mehr Platz zum Leben“ kämpfte 15 Jahre lang, um das zu ändern. Mit Erfolg: Heute sprüht der Platz vor Leben. Kinder toben auf dem großen Spielplatz, die Bewohner des Viertels begegnen sich auf dem Wochenmarkt und das Kunstforum dient als Bühne für Kunst im öffentlichen Raum. 

Seit 1999 betreibt die Bürgerinitiative Mini-Gärten an mehreren Orten im Viertel, auch am Kolumbusplatz sollen Pflanztröge installiert werden. „Ganz aktuell suchen wir dafür noch Pflanzpaten,“ erzählt Melly. Außerdem hat der FC Bayern Schachclub ein Freiluftschach für den Hans-Mielich-Platz gespendet und es wurde auch schon eine Minimeisterschaft ausgetragen. „Das wollen wir in Zukunft wiederholen“, so Melly.

Melly erinnert sich an die Eröffnungsfeier des neu gestalteten Hans-Mielich-Platzes: „Es regnete und trotzdem waren viele Leute da, das Gefühl von Zusammenhalt hing in der Luft. Es war eines der schönsten Feste, denn alle haben das Beste aus der Situation gemacht und sich nicht vom Wetter klein kriegen lassen. Es war eine wunderbare Stimmung.“

Am 8. Juli werden die neugestaltete Bushaltestelle und der neubelebte Kolumbusplatz mit einem rauschenden Fest und buntem Rahmenprogramm mit Musik und Tanz eingeweiht. Am Tag der Nachbarn hat die Umgestaltungsaktion ihren Anfang. Melly und ihre Mitstreiter von „Mehr Platz zum Leben“ blicken zuversichtlich in die Zukunft. „Es gibt viele Ideen und Projekte, die wir in Zukunft noch verwirklichen möchten“.


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Dann mach mit beim Tag der Nachbarn am 25. Mai!

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Johanna Falkenstein | nebenan.de

Johanna unterstützt das Kommunikationsteam von nebenan.de seit April 2018. Unter anderem beschäftigt sie sich mit Begegnungsformaten in der Nachbarschaft – online und offline.