Daniel hat schon in vielen Nachbarschaften gelebt, unter anderem vier Jahre lang in Brasilien. Vor 13 Jahren ist er für seine Promotion nach Dresden gezogen. Lange hat er im Szene-Bezirk Dresden-Neustadt gelebt, seit zwei Jahren wohnt er nun mit seiner jungen Familie im angrenzenden Viertel Pieschen. Von seiner Wohnung aus hat er den perfekten Blick auf den Pestalozziplatz.
„Eigentlich wären meine Kinder jetzt in dem Alter, wo sie mit anderen auf dem Pestalozziplatz spielen könnten. Aber im Moment ist das leider kein schöner Ort für Kinder“, sagt Daniel.
Auf dem Platz gibt es eine Grünfläche, die an eine große Straße grenzt, daneben einen Bolzplatz mit Kies, ein Basketballfeld sowie einen alten Spielplatz mit veralteten Spielgeräten. Dieser wird kaum genutzt, da es seit der großen Flut im Jahr 2002 keinen Sandkasten mehr gibt.
Vor der Flut sah es hier deutlich besser aus. Aber damals hat man den Sand aus dem Sandkasten abgebuddelt, um gegen die Wassermassen anzukämpfen. Seitdem wirkt der Platz eher verwahrlost. Das ist doch schade, wenn der Platz so ungenutzt bleibt!
Statt Kindern begegnet Daniel auf dem Pestalozziplatz häufig Jugendlichen, die sich dort treffen und vor allem am Wochenende schon nachmittags betrunken sind. „Neulich waren dort so 14/15-Jährige, die um 16 Uhr schon gar nicht mehr laufen konnten. Als sich dann noch ein 10-jähriges Nachbarsmädchen dazu gesellt hat, dachte ich, das reicht. Jetzt müssen wir was machen.“
Rat gesucht in der Nachbarnschaft
Als erstes fragt Daniel seine Nachbarn auf nebenan.de um Rat: Was kann man in so einem Fall tun, welche Stelle ist in der Stadtverwaltung zuständig? Die Reaktionen auf Daniels Aufruf sind ermutigend, viele geben ihm recht, dass der Platz ziemlich heruntergekommen sei. Ein Nachbar bietet sogar an, in der Lokalzeitung „Pieschen Aktuell“ über das Problem zu berichten.
Unterstützung von den Nachbarn
Ein weiterer Nachbar schickt Daniel den Link zu einem Portal der Stadt, über den man direkt eine Online-Petition starten kann. Gesagt, getan. Daniel formuliert den Text für die Petition und stellt diesen vorab bei nebenan.de ein, um das Feedback seiner Nachbarn einzusammeln. Er baut einige ihrer Verbesserungsvorschläge ein und reicht die Petition Mitte Oktober bei der Stadtverwaltung ein. Die zentrale Forderung: Eine kindgerechte Neugestaltung von Spielplatz, Sportplatz und Grünfläche:
Die ersten Erfolge
Die Nachbarn, die Daniel über nebenan.de kennt, unterzeichnen schnell und auch der Elternrat des angrenzenden Gymnasiums unterstützt die Petition aus Daniels Nachbarschaft. Zusätzlich zur Verbreitung bei nebenan.de erstellt Daniel Wurfzettel, um auch Nachbarn ohne Internetzugang zu erreichen. Der Altersdurchschnitt in Pieschen sei im Vergleich zur Neustadt deutlich höher, sagt Daniel, das müsse man mit einkalkulieren.
Drei Wochen später hat Daniels Petition 200 Unterzeichner. Auch die Sächsische Zeitung berichtete darüber. „Ich hoffe sehr, dass wir damit in Phase 2 kommen und die Stadt die Umgestaltung bewilligt. Besonders schön wäre natürlich, wenn wir Nachbarn unsere konkreten Vorschläge mit einbringen könnten.“ Seiner Meinung nach könnte Dresden die Bürger bei der Stadtplanung deutlich besser mit einbeziehen und noch viel mehr unternehmen, um die Stadt familienfreundlich zu gestalten.
Gemeinsam das Viertel verschönern
Daniel sieht für Plattformen wie nebenan.de ein großes Potential, wenn es darum geht, etwas in der Nachbarschaft zu bewegen. Er selbst will demnächst ein paar Einladungen in den Briefkästen seiner Nachbarn verteilen, um die Nachbarschaft noch besser zu vernetzen.
Denn Daniel hat noch viele weitere Ideen für sein Viertel. Zum Beispiel wünscht er sich eine verkehrsberuhigte Straße, wo Kinder ungestört und sicher spielen können; beispielsweise würde sich die Verbindungsstraße zwischen Pieschen und der Neustadt dafür anbieten, die durch Dresdens größte Kleingartensiedlung führt.
Aber das ist ein Thema für Daniels nächste Petition.
Willst du deine Nachbarn auch besser kennenlernen?
Dann werde jetzt Mitglied bei nebenan.de, Deutschlands größtem Netzwerk für Nachbarn.