Bild: nebenan.de
Bild: nebenan.de

In 8 Schritten zum Urban Gardening Projekt in deiner Nachbarschaft


Gemeinsames Gärtnern in der Stadt ist der blühende Protest gegen grauen Beton. In Städten ist fast die Hälfte aller Böden zubetoniert oder asphaltiert – dabei sind Grünflächen wichtig für die Luftqualität, die Artenvielfalt und unser Wohlbefinden. Hast du auch Lust, dein Viertel zu verschönern? Dann starte mit deinen Nachbar:innen dein eigenes Urban Gardening Projekt!

Diese acht Schritte helfen dir, dein eigenes Gartenprojekt in der Nachbarschaft ins Rollen zu bringen:

  • Finde dein Team

    Um auch in deinem Viertel ein städtisches Gartenprojekt zu starten, benötigst du Mitstreiter:innen. Hör dich über nebenan.de in deiner Nachbarschaft um und finde motivierte Hobbygärtner:innen. Sie sollten die Zeit und das Interesse mitbringen, langfristig an dem gemeinsamen Projekt mitzuwirken. Verlässlichkeit ist das A und O!

  • Organisiert euch

    Wer hat gärtnerisches Vorwissen? Wer hat ungenutztes Gartenwerkzeug im Keller? Kennt jemand einen passenden Ort für das Projekt? Gibt es lokale Vereine mit ähnlichem Interesse? Besprecht euch über die Plattform oder bei einer Tasse Kaffee und plant eure Initiative. Über nebenan.de findet ihr alle Dinge, die ihr braucht – meist sind sie nur einen Katzensprung entfernt.

  • Wo soll die grüne Insel entstehen?

    Der Ort fürs gemeinsame Gärtnern hängt davon ab, wo ihr etwas anpflanzen dürft und welche Pflanzen ihr anbauen wollt. Ihr könnt klein anfangen und Blumen am Wegrand pflanzen oder Baumscheiben begrünen. Oder ihr legt gemeinsam ein Beet in einem eurer Hinterhöfe an. Holt dazu sicherheitshalber die Erlaubnis der Vermieter:innen ein.

    Für einen großen Gemeinschaftsgarten eignen sich besonders gut ungenutzte Brachflächen. Bei eurem Bezirksamt könnt ihr nachfragen, ob ihr dort ein Beet anlegen dürft. Nur Mut! Ihr könnt auch Blumenkisten und Hochbeete aufstellen, wenn der Boden einer Brachfläche zubetoniert ist.

  • Wählt die richtigen Pflanzen

    Was möchtet ihr anpflanzen – leckeres Gemüse, blühende Pflanzen, Kräuter oder alles auf einmal? Da die Pflanzen im Freien stehen, solltet ihr widerstandsfähige Gewächse wählen, zum Beispiel schnell wachsende Blumen wie Sonnenblumen, Stauden oder Stockrosen. Sie halten auch schlechtem Wetter stand und zaubern bunte Farbpunkte.

Du liebst Überraschungen? Dann sind „Seed Bombs“ das richtige für dich! Das sind kleine Kugeln, in denen Blumensamen stecken. Sie kannst du überall abwerfen und die Daumen drücken, dass die ersten Pflanzen wachsen.

Obst- und Gemüsebeete benötigen etwas mehr Platz. Um die Knollen, Beeren und Früchte ernten zu können, müssen ihr euch darum kümmern, Ungeziefer fernzuhalten. Wenn ihr Lebensmittel anbaut, solltet ihr außerdem darauf achten, dass die Pflanzen vor anderen Einflüssen wie Abgasen und Schmutzwasser geschützt sind.

Auch ein gemeinsamer Kräutergarten ist ein beliebtes Projekt. Pfefferminze, Rosmarin, Thymian und Co. sind sehr pflegeleicht, mehrjährig und wachsen schnell wieder nach. Mit den frischen Kräutern aus dem Viertel könnt ihr vielseitige Gerichte, Kräutersalz oder Tees herstellen.

  • Wie kommen die Pflanzen in die Erde?

    Pflanzensamen und Setzlinge bekommt man im Gartenfachgeschäft und auch in vielen Supermärkten und Drogeriemärkten. Oft stehen auf der Packung Informationen zur richtigen Aussaat und Pflege. Du kannst dich auch bei Discountern oder Blumenläden nach Restwaren umhören, die günstig oder kostenlos abgegeben werden. Plant für das Einpflanzen einen gemeinsamen Aktionstag ein! Leiht euch in der Nachbarschaft über nebenan.de ein Auto oder ein Lastenrad, um die Pflanzen und ggf. Behälter zu transportieren. Denkt auch an genügend Harken, Spaten, Gießkannen und Blumenerde, damit die Pflanzen gut an ihrem neuen Plätzchen ankommen können.

  • Gehegt und gepflegt

    Wenn die Pflanzen einen schönen Platz gefunden haben, geht es daran, sie zu pflegen. Gießen, Unkraut zupfen und Ungeziefer fernhalten – die neue Pflanzenpracht im Viertel benötigt Liebe, Geduld und Zeit.

Tipp: Statt Wasser zum Garten zu schleppen, könnt ihr einen Gartenschlauch aus einem nahegelegenen Haus legen oder eine Regensammeltonne aufstellen.

Bei der Gartenpflege ist Teamwork gefragt. Sprecht euch ab, was zu tun ist und wer die Arbeit übernimmt. Ihr könnt auch einen festen Tag in der Woche zum Gärtnern festlegen – dann könnt ihr das Gärtnern als festen Nachbarschaftstreff etablieren.

  • Teilt euer Wissen

    Bei der gemeinsamen Arbeit könnt ihr euer Wissen teilen. Wer zu Beginn noch keinen grünen Daumen hat, kann dadurch nach und nach zum Gartenprofi werden. Experimentiert und lernt voneinander. In diversen Online-Ratgebern wie dem GartenLexikon.de findet ihr ausführliche Informationen zum Anbau aller heimischen Pflanzen von A bis Z.

    Das Buch „Wissen wuchern lassen“ ist ein Handbuch speziell zu urbanen Gemeinschaftsgärten. Darin findet ihr sehr viel Wissenswertes zum Thema und kreative Beispiele deutscher Großstadtgärten. Das Buch gibt es als wunderschön gestalteten Ratgeber oder als gratis Download.

    Einen Überblick über schon bestehenden Gemeinschaftsgärten in eurer Nähe findet ihr auf anstiftung.de. Lasst euch inspirieren und scheut euch nicht davor, andere Projekte zu besuchen, um von deren Erfahrungen zu lernen.

  • Erntet die Früchte eurer Arbeit

    Mit eurem Gartenprojekt macht ihr euer gemeinsames Viertel schöner und lernt dabei eure Nachbar:innen besser kennen. Somit wachsen in Zukunft nicht nur neue Pflänzchen, sondern auch eine lebendige, aktive Gemeinschaft. Belohnt euer Engagement, indem ihr aus der Ernte zum Beispiel ein leckeres Essen zaubert oder ladet Nachbar:innen in euren Garten zu einem Feierabend-Picknick ein!

Dieser Artikel wurde am 04.04.2022 überarbeitet und aktualisiert.


Willst du auch ein Urban Gardening Projekt starten?
Dann werde jetzt Mitglied bei nebenan.de, Deutschlands größtem Netzwerk für Nachbar:innen.

Jetzt Registrieren
Tanja Ongherth | nebenan.de

Tanja unterstützt seit Februar 2022 das Kommunikationsteam von nebenan.de als Werkstudentin im Bereich Social Media und Content Creation. Sie studiert Marketingkommunikation im Bachelor an der Hochschule für Design und Kommunikation Berlin.