Nachbar:innen schlendern über einen Hofflohmarkt
Nachbar:innen schlendern über einen Hofflohmarkt

Christin organisiert über 100 Hofflohmärkte in ihrer Nachbarschaft


Von der Idee zum Event

Christin lebt schon seit zehn Jahren im Mannheimer Stadtteil Neckarstadt und schwärmt für ihr Viertel. „Es ist ein richtiger Kiez, mit seinem eigenen Flair, wie eine eigene kleine Stadt. Wenn ich mit meinen Kindern zum Spielplatz gehe, treffe ich mindestens fünf Leute, die ich kenne!“ Die Gemeinschaft im Viertel bedeutet Christin viel – und auch zu den Nachbarn aus ihrem Haus hat sie einen guten Draht. Mit ihnen veranstaltet Christin jeden Sommer ein Grillfest im Hof.

Bei einem dieser Feste saß sie eines Abends mit einer Nachbarin in der lauen Sommerluft. Die Nachbarin erzählte Christin, dass sie dringend mal einige Sachen auszumisten müsste und überlegte, einen kleinen Flohmarkt in ihrer Garage zu veranstalten. Christian war sofort begeistert von der Idee. Aber warum nur in einer Garage? „Lass uns das doch Flohmärkte im ganzen Viertel machen!

Organisatorin Christin beim Hofflohmarkt in Mannheim

Die Initiative ergreifen

Flohmärkte in allen Höfen des Viertels an einem bestimmten Tag – das war Christins Vision. Doch dann kamen ihr Bedenken. Durch ihre Arbeit im Marketingbereich wusste sie, dass die Planung eines solchen Tages viel Arbeit mit sich bringen würde. Sie fragte sich: Kann ich die Organisation stemmen, neben Vollzeitjob und Familie? Würden sich genug Nachbarn dazu bereit erklären, aktiv mitzuhelfen?

Christin wollte der Idee eine Chance geben. Sie veröffentlichte einen Beitrag auf nebenan.de, in dem sie ihren Nachbarn die Idee vorstellte und zum Mitmachen aufrief. Ihre Bedenken waren schnell verflogen, denn viele Nachbarn erklärten sich sofort bereit, das Projekt gemeinsam anzupacken. Christin lud alle Interessenten in eine Gruppe auf nebenan.de ein, in der sich die Nachbarn gegenseitig auf dem Laufenden halten konnten. Über die Plattform fand Christin auch eine Mitorganisatorin, viele freiwillige Flyer-Verteiler und mehrere Hausgemeinschaften, die sich anschließen wollten.

Von nebenan.de bekam Christin zusätzliche Unterstützung: Die Betreiber schickten Flyer, Luftballons und Plakate, die überall im Viertel verteilt wurden. Auf einer Karte konnte Christin alle Märkte eintragen, sodass die Besucher wissen, in welchen Höfen Märkte stattfinden.

Ein Stadtteil feiert

Der erste gemeinsame Hofflohmarkt fand im April 2017 statt – und wurde ein voller Erfolg. In den Höfen von über sechzig Hausgemeinschaften tummelten sich die Nachbarn und so mancher alte Schatz fand einen glücklichen neuen Besitzer. Der Tag der Hofflohmärkte wurde zu einem großen Nachbarschaftstreffen: Jung und Alt schlenderten gemeinsam durch die Straßen des Viertels, ließen sich die selbstgebackenen Kuchen, Waffeln oder warme Würstchen schmecken und nahmen sich die Zeit, die Menschen aus ihrem Viertel besser kennen zu lernen.

Mit so vielen Nachbarn und Besuchern hatte Christin nicht gerechnet. „Zu sehen, wie viele Leute mitmachen, ist wirklich schön und macht mich auch stolz. Daraus schöpfe ich die Energie, es auch das nächste Mal wieder anzugehen.“

Und das dauerte nicht lang: Da der erste Hofflohmarkt so erfolgreich war, fand noch im Herbst des gleichen Jahres eine Wiederholung statt. Dieses Mal öffneten sogar 110 Höfe ihre Tore.

Eine Gemeinschaft über den Hofflohmarkt hinaus

Die besondere Bedeutung einer guten Gemeinschaft sei den Neckarstädtern sehr bewusst, meint Christin. Der Stellenwert habe in den letzten Jahren sogar noch zugenommen. Die Menschen wollten sich nicht mehr mit oberflächlichen Bekanntschaften begnügen, sondern von Menschen umgeben sein, auf die sie sich wirklich verlassen könnten.

Für Christin war daher nebenan.de die richtige Plattform zur richtigen Zeit. „Da die Plattform auf das Viertel begrenzt ist, vernetzte ich mich nicht nur mit den Menschen, die ich sowieso schon kenne. Ich kann auch Nachbarn kennenlernen, die ich vorher nur vom Sehen kannte.“ Dadurch ist es einfacher geworden, sich auszutauschen und etwas Gemeinsames zu planen.

Natürlich braucht es auch ein bisschen Mut, den ersten Schritt zu machen und den Stein ins Rollen zu bringen – aber es lohnt sich!

Christin plant schon jetzt ihren dritten Hofflohmarkt und rät auch anderen Nachbarn: „Tun ist besser als darüber reden. Packt’s an!“​


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