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Von Werwölfen und Wanderungen – Sabine mischt ihre Nachbarschaft auf


Seherin, Jäger, Hexe und Dorfbewohner versammeln sich bei Sabine, um Werwölfe zu besiegen. Beim „Werwolf“-Spieleabend bringt Sabine ihre Nachbarn zusammen und erfährt, welche Charaktere sich hinter den Häusern der Nachbarschaft verbergen.

Sabine aus Hannover (Bild: privat)

„Es wird Nacht, alle Dorfbewohner schlafen ein. Die Werwölfe erwachen“, sagt Sabine mit tiefer Stimme. Zehn Personen sitzen in ihrem gemütlichen Wohnzimmer in Hannover-Döhren im Kreis zusammen und beäugen sich argwöhnisch.

An diesem Abend treffen sie sich zum ersten Mal. Jeder fragt sich, ob er dem Gegenüber trauen kann. Oder verbirgt sich hinter dem sympathischen Gesicht des Tischnachbarn vielleicht ein böser Werwolf?

Für heute Abend hat Sabine ihre Nachbarn zum Spieleabend eingeladen. Nicht zum Karten- oder Brettspiel, sondern zu einer Runde „Werwolf“.

Sabine moderiert die Runde und bestimmt, welche Spieler wann agieren. Manche sind Dorfbewohner, andere Werwölfe – außerdem haben sich eine Seherin, ein Jäger und eine Hexe unter die Dorfbewohner gemischt. Als Sabine den Tagesanbruch ankündigt, hat ein Dorfbewohner sein Leben verloren. Die Werwölfe haben wieder zugeschlagen.

Ein Werwolf heult nicht gern allein…

Sabine findet es schade, dass Veranstaltungen immer weniger in privaten Räumen stattfinden und kaum jemand seine Tür für Fremde öffnen will: „Ich finde es viel schöner, sich bei jemandem zu Hause zu treffen. Das macht die Atmosphäre direkt offener und persönlicher“, erklärt sie.

Deshalb hat sie sich auch bei der Nachbarschaftsplattform nebenan.de angemeldet. Bei einem nebenan.de Stammtisch-Treffen vor rund zwei Jahren hat sie die Idee, ihre Nachbarn zum Werwolf-Spieleabend zu sich nach Hause einzuladen.

SPIELREGELN

Mindestens 8 Spieler werden geheim in Dorfbewohner und Werwölfe eingeteilt.

Ein Spielleiter sagt die verschiedenen Abläufe an.

Spielziel:

Für die Werwölfe: Alle Bewohner auszuschalten.

Für die Dorfbewohner: Die Werwölfe ausrotten und den Frieden wiederherstellen.

Die ehemalige Lehrerin hat das Spiel schon unzählige Male mit ihren Schulklassen gespielt. „Mit fremden Menschen war das eine ganz andere Sache, als mit den Schülern damals“, erinnert Sabine sich an den ersten Spieleabend mit den Nachbarn.

„Das war sehr aufregend anfangs, weil man sich noch gar nicht kannte und sein Gegenüber nicht richtig einschätzen konnte.“

Von Beginn an wird in der nachbarschaftlichen Runde viel gelacht. Und nach dem Spiel sitzen die Nachbarn noch lange zusammen und unterhalten sich. Alle freuen sich über Sabines Initiative und können den nächsten Werwolf-Abend kaum erwarten.

Keine Angst vor Rotweinflecken

Sabine ist gerne Gastgeberin und empfindet die nachbarschaftlichen Besuche als bereichernd. Sie findet es schön, den Platz bei ihr zu Hause für Abende mit den Nachbarn zur Verfügung zu stellen – Angst vor Rotweinflecken auf dem Sofa hat sie nicht. Schließlich würden sich alle Gäste gut benehmen und darauf achten, die Wohnung unverwüstet zu verlassen, erzählt Sabine lachend.

Bei nebenan.de lädt sie ihre Nachbarn regelmäßig zu den abendlichen Spielerunden ein:

(Screenshot: nebenan.de)

„Ein Werwolf heult nicht gern allein...

Unterm abnehmenden Herbstmond trifft sich eine spielfreudige Runde zum Werwolf-Rollenspiel. Du bist herzlich eingeladen. Wenn du das erste Mal mitspielen möchtest, erfrage bitte bei Sabine den genauen Waldeswinkel von Döhren-Düsterwald, wo das Spiel stattfindet (Privatwohnung).

Wir wollen uns ein bisschen gruseln, viel lachen, quatschen, uns immer besser kennenlernen, Werwolfwein trinken und Knabberzeug knabbern. Achtung: kein Einlass nach 19.30 Uhr!“

Mittlerweile hat sich ein fester Kern von rund 14 Nachbarn gebildet. Ab und zu stoßen auch neue Gesichter zum „Werwolf-Rudel“ dazu. „Wir werden immer besser in dem Spiel“, erzählt Sabine. Die Dorfbewohner gewinnen mittlerweile öfter gegen die Werwölfe als bei den ersten Spielrunden.

Sabine erinnert sich gerne an manch lustige Situation während des Spiels: „Werwölfe müssen verschwiegen sein. Wenn einer von uns Spielern sich im Eifer des Gefechts aus Versehen verrät, können wir uns oft gar nicht halten vor Lachen.“

Werwölfe auf Wanderung

Wie es sich für einen echten Werwolf gehört, streift Sabine leidenschaftlich gern durch die Wälder der Umgebung. Sie ist oft mit ihrem Mann bei Wind und Wetter in der Natur unterwegs. In einer größeren Gruppe zu wandern, findet sie besonders schön.

„Ich dachte, wenn ich schon so nette Nachbarn habe, kann ich sie ja einfach zu einer Wanderung einladen“, erzählt sie. Mittlerweile hat Sabine schon vier Wanderungen über nebenan.de organisiert:

(Screenshot: nebenan.de)

"Herbstwanderung

Liebe Wanderfreundinnen und Wanderfreunde!

Wie angekündigt und versprochen findet unsere vierte Veranstaltung im Herbst statt - und wieder im Harz.

Wir werden wieder von Bad Harzburg aus starten, zum Kreuz des Deutschen Ostens und zu den Rabenklippen spazieren und dann ganz gemütlich mit der Burgbergbahn zu Tale schaukeln. Reine Gehdauer: 2-3 Stunden, moderate Steigung. Wenn ihr WanderfreundInnen es wünscht, kann ich etwas zu den historischen Orten sagen, die wir besuchen oder streifen. Einkehr im urigen Gasthaus Rabenklippen. (...)"

Die allererste Wanderung mit den Nachbarn im Februar 2018 war tollkühn, verschneit und vereist. Trotz kalter Temperaturen war die Stimmung unter den Wanderern gut. „Jede Wanderung ist sehr schön. Wir unterhalten uns, träumen in den Tag hinein und genießen unsere Gesellschaft und die tollen Gespräche“, schwärmt Sabine.

Neben einigen „Werwölfen“ nehmen auch andere Nachbarn an den Wanderungen teil. Bei der Gruppengröße ist Sabine flexibel: „Wir würden auch loslaufen, wenn wir nur 5 sind“, lacht sie. Im Durchschnitt waren bei den Wanderungen bisher jedoch immer rund zehn Nachbarn dabei.

Nebeneinander aufeinander zu

Bild: privat
Sabine und ihre nachbarschaftliche Wandertruppe (Bild: privat)
Eine Wanderung ist eine schöne Gelegenheit, um ungezwungen mit Menschen in Kontakt zu kommen.

Sabine möchte mit ihrer Einladung alle Menschen ihrer Nachbarschaft ansprechen: Egal wie erfahren sie mit Wanderungen sind und welche Motivation sie zu den Treffen mitbringen.

„Manche Teilnehmer haben einfach Sehnsucht nach Menschen, nach Gesprächen und Austausch“, erklärt sie. Dafür ist eine Wanderung perfekt, denn das nebeneinander Hergehen macht das aufeinander Zugehen leichter, findet Sabine.

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Alle Geschichten des nebenan.de Adventskalenders findest du täglich neu unter magazin.nebenan.de/adventskalender.


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Johanna Falkenstein | nebenan.de

Johanna unterstützt das Kommunikationsteam von nebenan.de seit April 2018. Unter anderem beschäftigt sie sich mit Begegnungsformaten in der Nachbarschaft – online und offline.