Rückblick: Mit der #kaufnebenan Challenge die Nachbarschaft entdecken
Wie viel Einzelhandel ist noch übrig in unseren Vierteln? Und welche Überraschungen und Geschichten schlummern in den Läden vor unserer Haustür? Diesen Fragen ging die #kaufnebenan Challenge auf den Grund. Deutschlandweit lud sie Nachbarn dazu ein, ausschließlich in der eigenen Nachbarschaft einzukaufen, neue Gewerbe vor der Haustür zu entdecken und ganz bewusst mit den lokalen Einzelhändlern ins Gespräch zu treten.
Hinter vielen Läden steckt eine Geschichte
Hubert aus Lübeck war sofort begeistert von der Aktion. Der 78-jährige gebürtige Niederländer lebt seit 3 Jahren mit seiner Frau in Karlshof. Damals zogen die beiden dorthin, um näher bei den Enkeltöchtern zu sein. Allein in dieser Zeit haben schon einige Geschäfte in seiner Nachbarschaft schließen müssen, so auch die kleine Caféecke im Supermarkt, wo die Nachbarn nach dem Einkauf zusammenkamen.
Ich finde es schade, dass immer mehr kleine Läden zu machen. Dadurch fallen auch wichtige Begegnungsorte im Viertel weg.
"Deshalb habe ich schon länger kleine schöne Läden auf meinen Social Media Kanälen vorgestellt. Da lag es nur nahe, dass ich auch bei der #kaufnebenan Challenge teilnehme,“ sagt Hubert über seine Motivation an der Challenge teilzunehmen.
Während der 5 Tage hat er ganz bewusst mit den Ladeninhabern gesprochen: „Ich wollte die Geschichten hinter den Läden herausfinden,“ sagt er schmunzelnd. So erzählt ihm Susanne vom Blumenladen ums Eck, dass sie großen Wert auf regionale Produkte legt. Die meisten ihrer Blumen kommen aus dem „Alten Land“, direkt vor den Toren Lübecks. Was sie nicht lokal besorgen kann, bezieht sie aus fairem Handel.
Einen Ersatz für die geschlossene Caféecke im Supermarkt hat Hubert im „Karls Huus“ gefunden. Auch Inhaberin Meike hat eine Mission: Sie möchte den Stadtteil beleben und Menschen einen Ort bieten, wo sie sich treffen können. Deshalb hat sie in ihrem Geschenkeladen zwei Tische zum Kaffeetrinken aufgestellt und bietet Workshops für Leute aus der Nachbarschaft an.
Es gibt keinen Grund, online zu bestellen
Auch Tilmann aus Eichenau bei München möchte die kleinen Läden in seiner Nachbarschaft während der #kaufnebenan Challenge sichtbar machen: „Ich beobachte schon seit einiger Zeit, dass die Läden in unserem Ort weniger werden – in der Hauptstraße stehen einige Geschäftsräume leer.“ Lebensmittel findet man in Eichenau ohne Probleme. Für Leuchtmittel und Heimwerkerutensilien z.B. muss Tilmann aber in Nachbarorte fahren, seit der gut sortierte Eisenwarenladen geschlossen hat.
„Mir war es wichtig, während der Challenge aufzuzeigen, was es noch alles gibt hier bei uns in Eichenau und Alternativen herauszustellen, was man ganz bequem vor der Haustür einkaufen kann. Im Buchladen auf der Hauptstraße z.B. kann ich auf deren Homepage einfach Bücher bestellen und sie am nächsten Tag ums Eck abholen. Welchen Mehrwert bietet mir da Amazon?" fragt der 48-jährige Familienvater.
Etwas enttäuscht war Tilmann über die Resonanz in der Nachbarschaft: „Leider habe ich es nicht geschafft, meine Nachbarn zu mobilisieren, selbst an der Aktion teilzunehmen. Dabei finde ich es so wichtig, das Bewusstsein für die lokalen Geschäfte zu schärfen.“
Bewusst in der Nachbarschaft einkaufen
Während der #kaufnebenan Challenge sind vielerorts Nachbarn mit lokalen Händlern in Kontakt getreten und haben erfahren, wer hinter den Läden steht und wie bereichernd lokaler Konsum sein kann.
Deshalb möchte die Nachbarschaftsplattform nebenan.de auch nach der Challenge alle Nutzer dazu einladen, lokal einzukaufen, bewusst mit den Gewerbetreibenden im Viertel in Austausch zu treten und so dazu beizutragen, dass die Ladenvielfalt in der eigenen Nachbarschaft erhalten bleibt.
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