Inga in Einfach Unverpackt - Leipzig
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#kaufnebenan Challenge – darum ist Inga von Zero Waste Deutschland dabei


Im Sommer 2018 gründete Inga Zero Waste Deutschland, eine Online-Community rund um die Themen Müllvermeidung und nachhaltiger Konsum. Heute, rund ein Jahr später, folgen ihr auf Instagram bereits über 60.000 Menschen.

Inga, was bedeutet nachhaltiger Konsum für dich? 

Für mich war Zero Waste tatsächlich der Anfang eines ganzheitlichen Umdenkens. Zuerst habe ich im eigenen Haushalt geschaut: Wie schaffe ich es, möglichst wenig Müll zu produzieren? Letztlich geht es aber nicht nur um den Müll in der eigenen Mülltonne. 

Jedes Produkt hat ja auch schon einen Weg hinter sich, bevor es bei uns in der Wohnung landet.

Auch hier frage ich mich: Wie wurde es produziert, welche Ressourcen hat es verbraucht? 

Und wenn du einmal in diesem Denken angekommen bist, ziehen sich die Kreise immer weiter hin zu einem sehr bewussten Konsum. Die Frage ist dann nicht mehr nur, woher ein Produkt kommt, sondern ob ich es überhaupt brauche. Oft habe ich schon etwas anderes Zuhause, das ich anstatt dessen benutzen oder reparieren kann. 

Das klingt am Anfang erst einmal ziemlich groß, aber je mehr man sich damit beschäftigt, desto selbstverständlicher geht einem nachhaltiger Konsum von der Hand. Letztlich ist es wichtig, dass man einfach anfängt – man muss ja auch nicht gleich alles perfekt umsetzen, aber jeder Schritt zählt.

Nachhaltiger Konsum kann direkt vor der eigenen Haustür beginnen, das wollen wir auch mit der #kaufnebenan Challenge zeigen. Was ist deine Motivation, an der Challenge teilzunehmen?  

Ich bin in meinem Kaufverhalten zwar sehr bewusst aber – wie viele andere bestimmt auch – recht eingefahren: Ich habe meine Läden, in denen ich normalerweise einkaufe. 

Durch die Teilnahme an der Challenge möchte ich diese Routine aufbrechen und nochmal bewusster schauen: Was gibt es denn eigentlich alles in meinem Viertel?

Z.B. weiß ich, dass es bei mir ums Eck ein Repaircafé gibt, aber ich war noch nie dort – das steht für die Woche auf jeden Fall schon einmal auf der Liste. 

Außerdem freue ich mich darauf, in den 5 Tagen bewusst mit den Händlern in meinem Viertel in Austausch zu treten und mich mit ihnen über die Themen, die mir am Herzen liegen, auszutauschen: Wo kommen eure Produkte her? Kann ich die Brötchen in meiner eigenen Tasche mitnehmen? 

So kann ich auch die Gewerbetreibenden in meiner Nachbarschaft für Nachhaltigkeit sensibilisieren und in meinem Viertel das Angebot ein Stückchen mehr in diese Richtung verändern.

Wie kann das Einkaufen in der Nachbarschaft in deinen Augen dabei helfen, Müll zu vermeiden? 

Um Müll zu vermeiden, bringe ich zum Beispiel Verpackungen selber mit in den Laden: Stoffbeutel, Gläser, Dosen. Da ist es natürlich ersteinmal praktisch, wenn ich die nicht durch die halbe Stadt tragen muss. Vor allem auf Wochenmärkten kann man ja viele Dinge unverpackt einkaufen. Hier lässt sich dann das Einkaufen vor der Haustür auch mit regionalem Konsum verbinden, also Produkte, die im Umland angebaut oder gefertigt werden. 

Dazu kommt, dass du nicht ins Auto steigen musst, um Dinge zu besorgen, sondern zu Fuß gehen oder mit dem Fahrrad fahren kannst.

Du lebst in Leipzig, Lindenau. Wie ist es in deinem Viertel um die Ladenvielfalt bestellt - findest du dort alles für den täglichen Bedarf?

Generell gibt es in Lindenau alles, was man braucht: Supermärkte, Dienstleister wie Frisöre, Apotheken etc. Allerdings habe ich durch mein bewusst nachhaltiges Handeln selbst ein eher von der Norm abweichendes Kaufverhalten. 

Deswegen nehme ich lieber den Weg zu den etwas weiter entfernten (Unverpackt-)Läden auf mich, um meine Produkte zu bekommen oder bestelle hin und wieder bestimmte Dinge im Internet. 

Per se lehne ich Online-Konsum nicht ab: Dinge online zu bestellen ist nicht unbedingt unnachhaltig - solange man das Ganze bewusst und überlegt angeht.

Es gibt bereits viele Online-Händler, die auf recyclebare Verpackungen, nachhaltige Produkte und faire/ökologische Produktionsketten achten. Generell habe ich aber auch das Gefühl, dass uns das unpersönliche Kaufen im Internet voneinander entfernt. Da schätze ich den direkten Kontakt zu Verkäufern und die Beratung vor Ort.

Leider gibt es in Lindenau keinen vollständigen Unverpacktladen, also einen Supermarkt, der bereits lose Produkte wie Reis oder Müsli zum Selbst-Abfüllen verkauft. Ich bin mir aber sicher, dass es auch bei mir vor der Haustüre viele Möglichkeiten gibt, unverpackt einzukaufen – den Wochenmarkt zum Beispiel. 

Deswegen freue ich mich auf die Challenge: Dabei werde ich mir endlich einmal die Zeit nehmen, mein Viertel intensiver zu entdecken.

Die #kaufnebenan Challenge findet vom 09. bis 13. September 2019 statt

Challenge accepted? 

Du hast auch Lust, dein Viertel neu zu entdecken? Dann mach mit bei der #kaufnebenan Challenge. Kaufe 5 Tage lang ausschließlich in deiner Nachbarschaft ein. Dazu zählt einfach alles, was du in einer Woche konsumierst: Lebensmittel und Klopapier genauso wie das Geschenk zum nächsten Geburtstag, der Fitnesskurs oder der Kaffee zwischendurch. All das fußläufig im Umkreis von 10 Minuten von deinem Zuhause. 

Ab Montag, 09. September bis Freitag, 13. September stellen wir dir auf Instagram und unter kaufnebenan.de jeden Tag eine Tagesaufgabe rund ums Einkaufen in deinem Viertel. Erfülle diese und verlinke @nebenan.de oder schicke uns die Fotos sowie einen kurzen Text über deine Erfahrung per Mail. Unter allen Teilnehmern verlosen wir 15 Jutebeutel zur Challenge.

Neben Zero Waste Deutschland nehmen folgende Partner an der #kaufnebenan Challenge teil und rufen zum Mitmachen auf: Ahoi LeipzigGeheimtipp KölnGeheimtipp Stuttgart, HyggeMintundmeerMucbook und Qiez Berlin.


Willst du deine Nachbarschaft auch besser kennenlernen?
Dann mach mit bei der #kaufnebenan Challenge.

Jetzt mitmachen