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Lesen, vorlesen, tauschen: 3 Ideen für Bücherfreundschaften in der Nachbarschaft


Schmuddelwetter, Kuscheldecke und ein gutes Buch: Das ist für viele Leseratten der perfekte Herbstabend. Über nebenan.de gibt es viele Möglichkeiten, sich mit anderen Bücherfreund:innen auszutauschen. Wir stellen drei beliebte Formate vor.

Für Entdecker: Der Bücherkreis

Beim Bücherkreis (auch Literaturkreis oder Buchclub genannt) lesen alle Teilnehmenden bis zu einem bestimmten Zeitpunkt das gleiche Buch.

Das Genre bestimmt ihr selbst: Krimis, Romane, Sachbücher – oder von allem ein bisschen? Reihum machen die Teilnehmenden einen Vorschlag, welches Buch als nächstes gelesen wird.

Beim gemeinsamen Treffen wird das Buch dann in der Runde besprochen. Optional gibt es bei jedem Treffen eine Person, die ein paar Hintergründe zur Autorin oder zum Autor recherchiert. Die Teilnehmenden können offene Fragen, Notizen oder Zitate für die Diskussion mitbringen.

Fragen, die die Besprechung anregen können:

  • Dürfte das Buch in deinen Bücherschrank?
  • Könntest du dir vorstellen, das Buch in 20 Jahren mit Gewinn noch mal zu lesen?
  • Würdest du es bereuen, dieses Buch nicht gelesen zu haben?

Die Treffen könnt ihr am besten über eine Gruppe bei nebenan.de organisieren. Tipps zum Erstellen von Gruppen gibt es hier.

Zum Beispiel: Davids Literaturkreis

David aus Bonn (Bild: privat)

Seit 2017 trifft sich der Literaturkreis von David in Bonn. David war frisch in die Stadt gezogen und wollte neue Leute kennenlernen. Er sah ein Plakat von nebenan.de und beschloss, über die Nachbarschaftsplattform einen eigenen Literaturkreis zu gründen. Denn in seiner alten Heimat hat er gute Erfahrungen mit dem Literaturkreis einer Freundin gemacht.

Der Kreis trifft sich bis heute regelmäßig mit 12 festen Mitgliedern. Es gibt sogar so viel Interesse in der Nachbarschaft, dass der Kreis derzeit Aufnahmestopp hat.

Zum Teil sind durch die Treffen echte Freundschaften entstanden. Für David ist der Literaturkreis eine Bereicherung:

Ich lese gründlicher und lese auch Buchvorschläge, die ich selber nie ausgesucht hätte. Ich komme immer klüger aus dem Gespräch, als ich reingegangen bin und entdecke meistens neue Facetten an Büchern, von denen ich glaubte, sie bereits verstanden zu haben. Das wichtigste aber ist der lebendige Austausch untereinander.

Für kontroverse Diskussionen im Bücherkreis sorgten unter anderem die Bücher „Stadt der Diebe" von David Benioff und „Unterwerfung" von Michel Houllebecq.

(Bild: pixabay)

Für Zuhörer:innen: Der Leseabend

Vorlesen ist nicht nur etwas für Kinder. Beim Leseabend treffen sich Nachbarinnen und Nachbarn aus allen Altersgruppen. Alle bringen einen Text mit, den sie vorlesen möchte – eine Passage aus einem Buch, ein Gedicht oder eine Kurzgeschichte.

Über nebenan.de könnt ihr vorab besprechen, was ihr vorlesen wollt und wann und wo der Leseabend stattfinden soll.

Zum Beispiel: Rainers Leseabend

​Rainer veranstaltet seit 2017 Leseabende mit aktiven Senior:innen in seiner Berliner Nachbarschaft, der Mierendorff-Insel. In der ersten Einladung schreibt er:

Rainer aus Berlin (Bild: privat)

„Wer immer einen kurzen Text, ein Buch oder ein Gedicht kennt, das es wert ist, weitergetragen zu werden, ist herzlich eingeladen, an einem solchen Abend diesen Text selbst lesend vorzutragen und sich von anderen Texten, Vorleser*innen und Gesprächen darüber inspirieren zu lassen.

Gibt es etwas, was Sie in Ihrem Leben schon einmal berührt, begeistert oder bewegt hat? Dann freuen wir uns darauf, dass Sie diesen Text mit uns teilen.

Eingeladen sind Jung und Alt, die Freude daran haben, sich durch Texte berühren zu lassen. Wir werden Wein und Wasser bereitstellen, über einen kleinen Beitrag an den Kosten für die Getränke freuen wir uns.“

Rainer empfiehlt für die Textpassagen eine Lesedauer von ca. 15 Minuten, damit genug Zeit für die Diskussion bleibt. Üblicherweise trifft sich die Gruppe im Nachbarschaftsladen des Viertels, manchmal auch bei Rainer zu Hause.

(Bild: pexels)

Für Schnelle: Der Lieblingsbücher-Tausch

Keine Lust auf Organisation und Gruppentreffen – du willst nur neuen Lesestoff? Dann veröffentliche bei nebenan.de einfach ein Bild von deinem Lieblingsbuch oder dem besten Buch, das du in letzter Zeit gelesen hast.

Schreib dazu zum Beispiel: „Tausche mein Lieblingsbuch gegen dein Lieblingsbuch!“ Füge ein paar Zeilen hinzu, warum du das Buch empfiehlst und gegen was für ein Buch du gerne tauschen würdest.

Deine Nachbarinnen und Nachbarn können deinen Beitrag ebenfalls mit einem Bild oder kurzen Text kommentieren. Verabrede mit der Person, die ein spannendes Buch im Angebot hat, einen Übergabe-Zeitpunkt.

Zum Glück sind in der Nachbarschaft die Wege kurz – nach wenigen Schritten hältst du neuen Lesestoff in den Händen.

Zum Beispiel: Hannahs Büchertausch

Als Hannah keinen Lesestoff mehr hatte, fragte sie in ihrer Nachbarschaft nach Nachschub. Sie schrieb bei nebenan.de:

Bücher tauschen

„Liebe Nachbarn,
Hat jemand Lust, mit mir ab und an Bücher zu tauschen? Sitze gerade auf dem trockenen und würde mich über neuen Lesestoff freuen!

Begeistert war ich zuletzt von

  • „Was man von hier aus sehen kann" von Mariana Leky

  • „Unterleuten" von Juli Zeh

  • „Ruhm" von Daniel kehlmann

Science fiction und fantasy sind nicht so mein Ding. Vielleicht hat ja jemand einen ähnlichen Geschmack und Lust, unkompliziert was zu tauschen?"

Schnell meldeten sich mehrere Nachbarn, denen es ähnlich ging und Bücher im Tausch anboten. Wenige Tage später traf sich Hannah mit ihrer Nachbarin Daniela, die nur wenige Meter entfernt wohnt. Sie tauschten „Was man von hier aus sehen kann" von Mariana Leky gegen „Der Meister und Margarita" von Michail Bulgakow und haben schon das nächste Treffen verabredet.


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Hannah Kappes | nebenan.de

Hannah Kappes arbeitete bis Juni 2023 im Kommunikationsteam von nebenan.de.