Nachbarschaftshilfe aus der Ferne: Mely sammelt Spenden für ihre Heimat Kuba
In Melys Wohnzimmer türmen sich Berge von Kleidung: Sommerkleider, Shorts, T-Shirts, Kinderkleidung und vieles mehr. All diese Dinge haben ihre Nachbarn aus Leipzig-Schleußig bei Mely vorbeigebracht.
„Es ist schön zu sehen, dass es hier so eine große Hilfsbereitschaft gibt“, erzählt Mely. Sie ist gerührt von der Anteilnahme ihrer Nachbarn.
Die gebürtige Kubanerin lebt mit ihrem Mann und den gemeinsamen zwei Kindern in Leipzig. Vor sieben Jahren hat sie ihre Heimat Kuba verlassen, um in Deutschland Geschichte und Spanisch auf Lehramt zu studieren.
Doch als 2017 der Hurrikan „Irma“ in Kuba wütet, packt sie das Mitgefühl. Wie kann sie die Menschen, die in ihrer alten Heimat betroffen sind, aus über 8.000 Kilometer Entfernung unterstützen?
Schließlich bittet sie auch ihre Nachbarn um Hilfe. Mely ist seit einiger Zeit auf der Nachbarschaftsplattform nebenan.de angemeldet. Rund 2.500 Nachbarn sind ebenfalls auf der Plattform in ihrer Umgebung aktiv. Sie macht sie auf die große Not in Kuba aufmerksam:
"Kleidersuche
Liebe Nachbarinnen und Nachbarn von Nebenan, mein Name ist Mely und ich komme aus Kuba. Seit letztes Jahr der Hurrikan Irma Kuba getroffen hat, habe ich, aus eigener Initiative, Kleidung gesammelt und nach Kuba geschickt. Bisher habe ich nur Sachen von der Straße und aus der Givebox genommen.
Der Bedarf in Kuba ist groß und die Sachen, die ich sende, sind immer willkommen. Aber weil die Sachen in der Givebox nicht immer für sommerliche Wärme geeignet sind, hatte ich die Idee, hier zu fragen, ob jemand noch nicht seine Sommersachen aussortiert hat und spenden möchte.
Ich nehme Kleidung in allen Größen und für beide Geschlechter, auch für Kinder. Ich würde mich über jedes Kleidungsstück freuen und bedanke mich schon einmal im Voraus. Mit herzlichen Grüßen, Mely".
Hilfe aus der Nachbarschaft
Melys Plan geht auf: Über 20 Nachbarn melden sich auf ihren Beitrag. Ihre Nachbarin Maria schreibt via nebenan.de: "Hallo liebe Mely, Ich hätte auch noch Kleidung abzugeben. Meld dich gern, mir gefällt deine Initiative sehr! Viele liebe, unbekannte Grüße".
Und dann ist da noch Marko, der sogar bis nach Dresden fahren will, um Babysachen und Spielzeug von seiner Familie abzuholen: "Meine Schwester hätte 2 Kisten voll mit Babysachen und etwas an Spielzeug. Müsste es aber aus Dresden holen - ist aber kein Problem für mich! Für so ein Engagement fahre ich die Kisten auch holen! Meld dich einfach".
Mit soviel Unterstützung und positiven Rückmeldungen aus der Nachbarschaft hat Mely nicht gerechnet.
Ab geht die Post
Nachdem alle Spenden bei Mely eingetrudelt sind, macht sie sich an die Arbeit. Sie wäscht die Kleidungsstücke und sortiert sie nach Größe und Art. Sie trägt alles in eine Liste ein, um den Überblick zu behalten.
Durch ihr Spanisch-Studium hat sie viele Südamerika-Fans kennengelernt und immer wieder fährt der ein oder andere Kommilitone nach Kuba. Dann packt Mely einen Koffer voll gespendeter Kleidungsstücke, die Unifreunde nehmen ihn mit und übergeben ihn an Melys Mutter in Kuba.
"Meine Familie in Kuba verteilt die Sachen an die Menschen in ihrer Nachbarschaft – die Leute vor Ort freuen sich immer darauf und nehmen sich nur das, was sie brauchen“, erklärt Mely. Ihre Mutter achte stets darauf, dass alle etwas bekommen und niemand leer ausgeht.
"Ich glaube an das Gute im Menschen"
Mely freut sich sehr über die Hilfe ihrer Nachbarn. Durch die Spendenaktion ist sie mit vielen Menschen aus ihrem Viertel ins Gespräch gekommen und hat sich mit ihnen über Kuba und die Leipziger Nachbarschaft ausgetauscht.
Sie will auch in Zukunft wieder Kleidung für die Menschen in Kuba sammeln und hofft auf weitere Unterstützung aus der Nachbarschaft.
Die Kleiderspenden, die wir hier in Deutschland sammeln, sind für uns eine Kleinigkeit – doch für die Leute in Kuba bedeuten sie sehr viel.
Bei nebenan.de bedankt sich Mely für die große Unterstützung bei ihren Nachbarn:
"Danke
Liebe Nachbarn und Nachbarinnen. Ich möchte mich bei allen bedanken, die mich bei der Kleiderspende unterstützt haben.
Der Koffer wurde schon abgegeben und kommt bald auf Kuba an. Es ist toll zu sehen wie kleine Aktionen eine große positive Wirkung beitragen.
Danke euch und danke Nebenan.“
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