Die Siegerprojekte aus allen Bundesländern erhalten ein Preisgeld von je 2.000 Euro. Ziel des Deutschen Nachbarschaftspreises ist es, engagierte Initiativen zu würdigen, die sich für ihre Mitmenschen und ihre Nachbarschaft einsetzen und dadurch den sozialen Zusammenhalt stärken.
Diese Projekte konnten die Expertenjurys überzeugen:
Baden-Württemberg: Kooperationsprojekt Gemeinschaftsgarten
Gemeinsames Gärtnern für mehr Miteinander in der Nachbarschaft.
“Ernten, was man gemeinsam gesät hat. Das ist bei diesem Projekt wörtlich gemeint und findet auf vielen Ebenen zugleich statt. Freiraum, Kontakt, Austausch zwischen unterschiedlichen Menschen, Anerkennung, Spaß, Erholung und Genuss - ein GEMEINSCHAFTS-Garten im wahrsten Sinne des Wortes.”
– sagt Anne Stelzel, Anlauf- und Vernetzungsstelle gegen Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und Rechtsextremismus sowie diesjähriges Mitglied der Landesjury Baden-Württemberg.
Bayern: Wunschgroßeltern in Altmühlfranken
Die nachbarschaftlichen Wunschgroßeltern holen zum Beispiel ihre Wunschenkel aus der Kita, wenn die Eltern keine Zeit haben und bekommen durch Spiele mit den Kindern ein Stück Lebensqualität zurück.
Drei Fliegen mit einer Klappe:
Kinder bekommen Großeltern, Eltern Unterstützung und Senior:innen eine erfüllende Aufgabe.
Berlin: GreenKiez
Zuhause für Menschen, Pflanzen und Insekten – Community Gardening und ökologische Pflege in Berlin Friedrichshain.
“GreenKiez zeigt beeindruckend, wie jede:r effektiv zum Klimaschutz beitragen kann - jenseits aller nötigen politischen Auseinandersetzung!”
– sagt Barbara Eschen, i.R. Direktorin des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und Mitglied der diesjährigen Landesjury Berlin.
Brandenburg: Alle zusammen - voran 03!
1:0 für die Inklusion – und die Babelsberger Fan-Initiative.
"Inklusion durch die gemeinsame Fußball-Leidenschaft verbindet Bürger:innen und bekämpft aktiv Ausgrenzung und Barrieren. Das Projekt überzeugt in vielerlei Hinsicht!"
– sagt Gabriela Spangenberg, Geschäftsführerin Social Impact gGmbH, und diesjähriges Mitglied der Landesjury Brandenburg.
Bremen: WE, THE FUTURE
Von jungen Geflüchteten für junge Geflüchtete: WE, THE FUTURE setzt sich für Empowerment und soziale Teilhabe ein.
“Von Menschen mit Fluchterfahrungen für Menschen mit Fluchterfahrungen. Ein sehr überzeugendes Projekt - empowernd und Mut machend!”
– sagt Insa Sommer, Landesgeschäftsführerin Deutscher Städtetag – Landesverband Bremen und diesjähriges Mitglied der Landesjury Bremen.
Hamburg: Welcome Dinner Schmaustausch
Der Welcome Dinner Schmaustausch bringt geflüchtete Menschen und Einheimische kulinarisch zusammen – auch unter Pandemiebedingungen. Statt gemeinsam am Tisch zu sitzen, werden nun Lunchboxen mit Selbstgekochtem getauscht. Die Teilnehmer:innen verabreden sich an einem Treffpunkt für eine kontaktlose Übergabe.
Da pandemiebedingt viele andere Angebote weggefallen sind, waren diese kurzen Begegnungen für viele geflüchtete Menschen seit Langem die erste Möglichkeit zum Austausch.
Hessen: WirFAIRändern
Kreative Lösungen FAIRändern das eigene Konsumverhalten.
WirFAIRändern hat das Ziel, Menschen ohne erhobenen Zeigefinger von nachhaltigen Lösungen zu überzeugen. Statt radikalem Verzicht, zeigt die Initiative, dass schon kleine Veränderungen Großes in der ganzen Nachbarschaft bewirken können.
Mecklenburg-Vorpommern: Eschenhof - Gemeinsam Gärtnern e.V.
Gemeinsam nachhaltig gärtnern und genießen: Der Eschenhof ist ein Ort für alle, die gerne anpflanzen und kochen.
Hier treffen sich Familien, Kinder, Großeltern, Singles, Hobbyköch:innen und passionierte Gärtner:innen. Mitmachen kann jede:r - unabhängig von Alter, sozialem oder kulturellem Hintergrund.
Niedersachsen: mosaique - Haus der Kulturen
Das Haus der Kulturen ist ein gemeinschaftliches und ehrenamtliches Wohn- und Begegnungsprojekt in Lüneburg. Hier leben Menschen unterschiedlichster Herkunft sowie aller Glaubensrichtungen und jeder Generation gemeinsam in drei WGs und zwei Einzelwohnungen.
Der hauseigene Veranstaltungssaal dient als offener Raum der Begegnung, basierend auf den Prinzipien von Menschlichkeit, Toleranz, Offenheit und gegenseitigem Respekt. Dort kommen nicht nur die Bewohner:innen zusammen, auch alle Nachbar:innen sind herzlich eingeladen, sich bei einem Kaffee oder im Rahmen der auf Spenden basierenden Workshops auszutauschen.
Nordrhein-Westfalen: Beginenhof Essen e. V.
Für mehr soziales Miteinander:
Das Mehrgenerationenhaus Beginenhof in Essen öffnet seine Türen für die gesamte Nachbarschaft.
So wird der Gemeinschaftssaal des Hofes von Kursleiter:innen und -teilnehmer:innen aus der ganzen Nachbarschaft für verschiedene Angebote wie Yoga, Qi Gong oder Stimmbildung genutzt. Angelehnt an die mittelalterlichen Beginengemeinschaften wollen die Bewohner:innen in dem Haus nämlich nicht nur wohnen, sondern die Räume so nutzen und gestalten, dass gemeinsames Leben und Lernen darin einen Platz haben.
Rheinland-Pflalz: Bürgerpark Unkel
Aus einem ehemaligen Freibadgelände entstand der Bürgerpark Unkel – ein Begegnungsort, der Nachbar:innen unabhängig von finanziellen Mitteln und ihrer Herkunft kostenlos offensteht.
Der Bürgerpark bietet Platz für Sport, Bewegung und Spiele, zum gärtnerischen Gestalten und Genießen der grünen Oase, zum geselligen Grillen und für viele weitere Aktivitäten. Auch eine Selbsthilfe-Fahrradwerkstatt ist hier entstanden.
Saarland: Illingen engagiert gegen Müll
Engagierte Nachbar:innen finden sich nicht mit der Vermüllung ihrer Heimat ab, legen selbst Hand an und sensibilisieren ihre Mitmenschen für die Problematik.
Jeden Tag gehen Illinger Bürger:innen in ihrer Gemeinde Müll sammeln – mal alleine, mal in kleinen Gruppen. In diesem Jahr fischten sie schon 6.000 Zigarettenkippen aus dem Sand des örtlichen Spielplatzes. Insgesamt kamen rund 32.000 Liter Abfall zusammen.
Sachsen: Lebendiger Adventskalender - von und für Nachbarn
Vom 1. bis zum 24. Dezember öffnete sich täglich abends ein Fenster, eine Tür oder ein Tor für die Nachbarschaft.
Dann wird gemeinsam gesungen, gespielt, erzählt, gelacht, genascht und immer wieder neu überrascht. Mal erklingt ein weihnachtliches Klavierstück aus einer Wohnung, mal wird ein Korb mit Plätzchen aus einem Fenster herabgelassen. Insgesamt 24 Türchen öffnen sich von Nachbar:innen für Nachbar:innen. Ein Treffpunkt zum Kennenlernen und für die gemeinsame Vorfreude in der Adventszeit.
Sachsen-Anhalt: Schieferhaus Wippra
Ein historisches Baudenkmal wird vor dem Verfall gerettet und zum kulturellen Veranstaltungsort umfunktioniert.
Ziel des Projektes: ein Veranstaltungsort für kulturelle Darbietungen, Kinovorstellungen, Konzerte, Workshops und Seminare mitten im Dorf ohne weite Wege. Die ersten Weichen für die Sanierung wurden bereits gestellt. Freund:innen und Nachbar:innen packen täglich an.
Schleswig-Holstein: Freundeskreis Seebadeanstalt
Ehrenamtliche Holtenauer:innen sichern den Betrieb des alten Seebads und erwecken es zu neuem Leben.
2012 schlossen sich Holtenauer Bürger:innen zum Freundeskreis der Seebadanstalt in Kiel-Holtenau zusammen. Seitdem unterstützen sie die Eigentümerin, die Lighthouse Foundation, bei der Erhaltung der Anlage und organisieren die Badeaufsicht. Aus anfangs fünf wurden mittlerweile 80 Engagierte. Das Baden in der Anstalt ist ganzjährig kostenfrei – dank des engagierten Einsatzes der Nachbar:innen bei der Badeaufsicht.
Thüringen: Kultur am Fenster
Wenn Menschen nicht zur Kultur kommen können, kommt die Kultur zu den Menschen: In Greiz treten regionale Künstler:innen für ihre Nachbar:innen auf.
Das Projekt Kultur am Fenster bringt Theater, Tanz, Szenische Lesungen und Musik zu den Greizer:innen nach Hause – vor allem zu denen, die durch die Coronamaßnahmen kaum Möglichkeiten hatten und haben, mit der Außenwelt in Kontakt zu treten.
Neben den Landessiegerprojekten werden beim Deutschen Nachbarschaftspreis auch fünf Themensiegerprojekte gekürt. Diese werden am 3. November 2021 bekannt gegeben.
Unterstützt wird der von der nebenan.de Stiftung ins Leben gerufene Deutsche Nachbarschaftspreis durch die Deutsche Fernsehlotterie, den Deutschen Städtetag, die Diakonie Deutschland, EDEKA und Wall.
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