Ist das ein Rohstoff oder kann das weg? Die Idee der Kreislaufwirtschaft
Wir sind es gewohnt, Dinge zu kaufen, zu benutzen und irgendwann wieder wegzuwerfen. Dieses System der Linearwirtschaft – umgangssprachlich besser bekannt als “Wegwerfwirtschaft” – führt dazu, dass weltweit die Müllberge wachsen und wir beispielsweise Plastikmüll zunehmend auch im Meer oder sogar über Fischgerichte auf unserem Teller wiederfinden.
Auch die Erde hat ihre Grenzen
Neben den Müllbergen führt das lineare Prinzip aus Kaufen, Benutzen und Wegwerfen dazu, dass wir die Rohstoffe, die uns auf der Erde zur Verfügung stehen, viel schneller verbrauchen als die Natur sie wiederherstellen kann.
Wie stark wir aktuell die Grenzen unserer Erde überschreiten, verdeutlicht der Earth Overshoot Day (Erdüberlastungstag): Er fiel in diesem Jahr auf den 29. Juli. An diesem Tag, nach nur 7 Monaten, hatte die Menschheit bereits alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht, die die Erde innerhalb eines ganzen Jahres von selbst erneuern kann.
Da die Probleme der Müllmassen und der endlichen Ressourcen seit Jahrzehnten größer werden, lohnt es sich, unseren aktuellen Umgang mit Rohstoffen noch einmal zu überdenken.
Doch wie können wir uns von der Wegwerfgesellschaft hin zu einer Gesellschaft weiterentwickeln, die Rohstoffe nicht wegwirft, sondern immer und immer wieder verwendet?
Der ewige Kreis der Rohstoffe
Die Idee der Kreislaufwirtschaft ist es,
die Herstellung von Produkten nachhaltig zu gestalten, sodass diese möglichst lange halten
die Nutzung von Produkten so zu verbessern, dass wir möglichst wenig neu kaufen müssen
die Einzelteile eines Produktes am Ende weiterzuverarbeiten
Auf diese Weise verlängern wir den Lebenszyklus von Produkten und können wertvolle Rohstoffe sparen.
Soweit zur Theorie – doch wie schaffen wir es, diese Idee der Kreislaufwirtschaft auch tatsächlich umzusetzen? Dieses “Großprojekt” erfordert Einsatz von uns allen:
durch Richtlinien aus der Politik,
durch Innovation aus der Wirtschaft und
durch nachhaltiges Konsumverhalten.
Wie nachhaltiges Konsumverhalten aussehen kann? Wir haben da mal ein paar Tipps gesammelt... So können wir alle gemeinsam dazu beitragen, die Wegwerfgesellschaft hinter uns zu lassen und die Kreislaufwirtschaft anzukurbeln!
Verwenden statt verschwenden
Reduzieren
Weniger ist mehr – das gilt auch für unser Konsumverhalten: Je weniger Produkte wir kaufen, umso weniger Rohstoffe werden logischerweise aufgebraucht. Über einen reduzierten Konsum freut sich also nicht nur der Geldbeutel, sondern auch dein ökologischer Fußabdruck.
Reparieren
Die Schuhsohle lockert sich? Der Wasserkocher will nicht mehr? Wir haben da ein paar Tipps, wie du dein Hab und Gut im Nu wieder repariert hast: Reparieren statt wegwerfen – diese Nachbar:innen machen es vor
Leihen
Du brauchst einen Gegenstand, z.B. einen Hammer oder eine Wasserwaage, nur sehr selten? Dann lohnt es sich, in deiner Nachbarschaft zu fragen, ob jemand dir kurzfristig aushelfen kann. So hast du nicht nur Geld, sondern auch noch Platz zuhause gespart – und die Umwelt dankt. Frag doch mal deine Nachbar:innen bei nebenan.de!
Teilen
Du hast umgekehrt ein paar Gegenstände zuhause liegen, die du kaum verwendest – deine Bohrmaschine vielleicht? Gib bei nebenan.de in deinem Profil an, welche Produkte du verleihen würdest – erfahrungsgemäß erhältst du im Gegenzug sehr viel Dankbarkeit und Schokolade.
Gebraucht kaufen
Man kann noch so viel reparieren und ausleihen – manchmal muss es doch der Einkauf sein. Bestimmt gibt’s dein Wunschprodukt auch gebraucht zu kaufen! Auch hier schlägst du wieder zwei Fliegen mit einer Klappe, denn du schonst Geldbeutel und Umwelt. Schau z.B. mal beim Marktplatz auf nebenan.de nach, ob du hier fündig wirst.
Bewusst einkaufen
Second Hand ist nicht so deins oder du wurdest einfach nicht fündig? Achte bei einem Neukauf auf die Qualität der Produkte, denn je länger ein Produkt lebt, umso weniger Ressourcen werden für seinen Nachfolger benötigt. Bei schnelllebigen Produkten lohnt es sich, auf entsprechende Zertifikate zu achten, die die nachhaltige Herstellung von Produkten bestätigen – beispielsweise das Umweltzeichen “Blauer Engel” für Papier, Haushaltswaren und vieles mehr.
Pfandsysteme nutzen
Du willst dir im Café noch schnell einen Cappuccino zum Mitnehmen bestellen? Frag doch mal nach, ob du den Kaffee auch in einem Pfandbecher bekommen kannst!
Lebensmittel retten
75 Kilogramm an Lebensmitteln schmeißt allein eine Person in Deutschland durchschnittlich jedes Jahr in den Müll. Dass das auch anders geht, zeigen uns Nachbar:innen bei nebenan.de: Teilen statt wegwerfen: So geht Lebensmittelrettung in der Nachbarschaft
Verpackungen einsparen
Geht es dir auch so, dass du zuhause eigentlich hauptsächlich Verpackungen in den Mülleimer schmeißt? Und du ahnst es vielleicht schon – auch hier haben wir ein paar Tipps gesammelt, wie du dem vorbeugen kannst. Unverpackt einkaufen: So geht Zero Waste
Richtige Mülltrennung für effektives Recycling
Sobald die Lebensdauer eines Produkts endgültig zu Ende geht, wird es im Optimalfall in seine Einzelteile – seine Rohstoffe – zerlegt und diese wiederverwertet. Ganz so erfolgreich läuft die Müllverarbeitung momentan noch nicht – aber wir können alle dabei mithelfen, dass es besser wird: Je sorgfältiger wir unseren Müll sortieren, umso eher können die Rohstoffe hinterher wiederverwendet werden.
Und das alles auf einmal?
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. All unsere Gewohnheiten von heute auf morgen zu verändern, wäre zu viel verlangt und das Ergebnis schnell frustrierend.
Aber vielleicht sind hier 1 bis 2 Punkte dabei, die du ausprobieren möchtest. Wenn du erst einmal damit angefangen und es in deinen Alltag integriert hast, wird das Ausprobieren vielleicht schon bald zur neuen Gewohnheit.
Willst du dich mit deinen Nachbar:innen vernetzen, um gemeinsam Ressourcen zu schonen? Dann werde jetzt Mitglied bei nebenan.de!
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