Sichere Nachbarschaft: So schützt ihr euch gemeinsam gegen Einbrüche
Laut der Initiative für aktiven Einbruchsschutz „Nicht bei mir!“ steigt die Einbruchgefahr mit dem Einsetzen der dunklen Jahreszeit enorm: Einbrecher nutzen am liebsten die Herbst- und Wintermonate von Oktober bis Februar, da es in dieser Zeit früher dunkel wird.
Zwar sinken laut Polizeibericht die Fallzahlen bei Wohnungseinbrüchen stetig, trotzdem gab es im Jahr 2017 noch rund 120.000 Einbrüche, inklusive Einbruchsversuche. Die Einbrecher verschaffen sich meist Zugang über leicht erreichbare Fenster und Wohnungs- und Balkontüren.
Einbrüche verhindern
Nach Hause zu kommen und die Wohnung verwüstet vorzufinden, ist für uns alle eine Horrorvorstellung. Die gute Nachricht: Der Anteil von gescheiterten Einbrüchen ist im Jahr 2017 weiter gestiegen, auch dank einer wachsamen Nachbarschaft, so die Polizei.
Mittlerweile misslingen über 40 Prozent der Einbrüche nicht zuletzt durch vorhandene Sicherungseinrichtungen und eine aufmerksame Nachbarschaft. Die Polizeiliche Kriminalprävention rät auf ihrer Webseite K-einbruch.de:
Pflegen Sie den Kontakt zu Ihren Nachbarn – für mehr Lebensqualität und Sicherheit. Denn in einer aufmerksamen Nachbarschaft haben Einbrecher kaum eine Chance.
Digitales Frühwarn-System bei nebenan.de
Über nebenan.de informieren und warnen sich Nachbarn gegenseitig über Auffälligkeiten in der Nachbarschaft. Das ist oft hilfreich, beugt Einbrüchen und Betrug vor und stärkt vor allem das Sicherheitsgefühl und den Zusammenhalt in der Nachbarschaft.
Diese Nachbarn machen vor, wie ihr euch gegenseitig warnen und helfen könnt:
Verdacht mit der Polizei klären und Informationen streuen
Jutta aus Bremen berichtet ihren Nachbarn bei nebenan.de von einem falschen Kripobeamten, der telefonisch versucht Auskunft über ihre Wertsachen zu erlangen. Sie reagiert sofort und meldet den Anruf der Polizei. Hier wird ihr bestätigt, dass sie richtig gehandelt hat und der Anruf fingiert war.
"Falscher Kripobeamter
Gestern Abend ca. 22:30 Uhr gab es bei uns einen Telefonanruf mit unterdrückter Nummer. Es stellte sich ein angeblicher Kriminalbeamter vor, berichtete von einem Einbruch in einer der Parallelstraßen, behauptete ein Adressbuch mit unserer Adresse und Telefonnummer gefunden zu haben. Er warnte uns vor, dass es auch bei uns zu einem Einbruch kommen könne und fragte, ob wir Wertsachen hätten.
Wir haben uns dann über die 110 bei der Polizei gemeldet, die uns sofort bestätigten, dass es sich um einen fingierten Anruf handelt. Heute um ca. 12:15 Uhr rief die „Kripobeamte“ erneut an und wieder haben wir die Polizei benachrichtigt. Uns wurde bestätigt, dass die Mitteilung an die Polizei richtig und wichtig ist. Sollte Euch/Ihnen ähnliches passieren oder passiert sein: Sofort auflegen und die Polizei in Kenntnis setzen."
Mit ihrem Beitrag bei nebenan.de möchte Jutta ihre Nachbarn warnen, um sie für solche Anrufe zu sensibilisieren. Die Nachbarn danken es ihr und geben ihre Warnung weiter, auch an Menschen, die sich außerhalb der virtuellen Nachbarschaft bewegen.
„Vielen Dank für die Info, werde auf alle Fälle meinen älteren Nachbarn Bescheid geben. Das sind leichte Opfer für solche Leute“, schreibt eine Nachbarin.
„Gaunerzinken“ erkennen und Nachbarn warnen
Als Hanna aus Hamburg eines Tages nach Hause kommt, macht sie eine merkwürdige Entdeckung. Jemand hat ihr Klingelschild mit einem kleinen Kreuz markiert.
Nach kurzer Recherche bestätigt sich ihr Verdacht, dass es sich um einen sogenannten „Gaunerzinken“ handelt: Ein Informationssystem von Einbrecherbanden. So markieren sie, in welchen Haushalten etwas zu holen ist.
Schnell teilt Hanna die Entdeckung mit ihren Nachbarn bei nebenan.de:
"Warnung vor Einbrecherbande
Hallo liebe Nachbarschaft, wir haben heute eine Markierung in Form eines Kreuzes auf unserem Namensschild an der Klingel entdeckt. Laut Polizei und Recherche im Internet bedeutet dies, 'Einbruch lohnt sich, Einbruch vorbereiten'.
Bitte schaut aufmerksam an eure Klingelschilder und Hauswände, ob ihr Ähnliches seht. Wenn ja, würde ich mich freuen, wenn ihr mir kurz Bescheid gebt und ebenfalls umgehend die Polizei informiert. Viele Grüße! Hanna"
ARTE stellt in diesem Video gängige „Gaunerzinken“ vor:
Informationsabend mit der Polizei in der Nachbarschaft organisieren
Hannas Nachbar Thorsten schlägt als Reaktion auf ihren Beitrag ein Präventionstreffen in der Nachbarschaft vor:
„Vielleicht sollten wir mal eine Art Stammtisch machen und einen Polizisten einladen, der etwas über Schutz etc. erzählt? Das machen die kostenlos für Gruppen...“
Gute Idee! Henning aus Mainz hat schon einmal einen solchen Informationsabend organisiert. Dafür erstellte er eine Veranstaltung bei nebenan.de und lud alle interessierten Nachbarn ein.
„Es war ein sehr informativer Abend und es zeigte sich, dass das Thema 'Sicherheit und Nachbarn' auf großes Interesse stößt. Bei der Veranstaltung haben sich Nachbarn neu kennengelernt und können sich nun noch besser gegenseitig auf dem Laufenden halten.“
Schlüssel bei den Nachbarn deponieren
Wenn du für längere Zeit in den Urlaub fährst, solltest du deinen Schlüssel einem Nachbarn anvertrauen. Überlege dir, wen du aus deiner Nachbarschaft dafür über nebenan.de ansprechen willst.
Bitte die Person, während deiner Abwesenheit ein Auge auf deine Wohnung zu haben und zwischendurch den Briefkasten zu leeren. So brennt auch mal abends Licht in der Wohnung und sie sieht nicht ganz verlassen aus.
„Es geht vor allem darum, einen bewohnten Eindruck zu erwecken“, schreibt die Polizei auf ihrer Seite.
Einbruch trotz allem? Weitersagen!
Für Sam aus Köln kam jede Warnung zu spät. Bei ihr wurde am helllichten Tag eingebrochen. Sie ist schockiert.
Trotzdem informiert sie ihre Nachbarn bei nebenan.de noch am selben Tag über den Einbruch. Sie rät ihnen aufmerksam und wachsam zu sein, damit sie nicht das gleiche Schicksal trifft.
"Wohnung Einbruch
Liebe Nachbarn in Mülheim! Ich möchte nur Bescheid geben dass ihr auf eure Wohnungen aufpassen müsst , Heute zwischen 15:00 und 17:00 Uhr wurde in unsere Wohnung in der nähe von Wienerplatz eingebrochen. Uns wurden 3 Laptops und 2 Handys und 1 IPad , 200 Euro geklaut.
Die Polizei war hier und sie kommen morgen wieder wegen Spuren. Passt auf bitte
LG Sam"
Von ihren Nachbarn bekommt Sam viel Mitgefühl und Anteilnahme. Die Nachbarn bedanken sich für die Information und sind froh, dass sie das Ereignis bei nebenan.de geteilt hat.
Keine Panik
Panikmache und pauschale Anschuldigungen sind nicht der Sinn eines nachbarschaftlichen Warnsystems. Nicht jede Auffälligkeit im Viertel muss gleich eine Bedrohung darstellen. Wachsam zu sein heißt nicht, alles und jeden zu beobachten und Menschen(gruppen) unter Generalverdacht zu stellen. Ein Warnsystem soll keine Ängste schüren, sondern zu Aufklärung und eurem Wohlbefinden beitragen.
In diesem Sinne: Auf eine gute und sichere Nachbarschaft!
Willst du dich auch mit deinen Nachbarn besser austauschen?
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