Bild: Conflictfood
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So schmeckt Respekt – mit diesem Kuchenrezept setzt du ein Zeichen


Afghanistan, Myanmar, Ukraine – Orte, bei denen uns häufig nur Bilder von Krieg und Zerstörung in den Sinn kommen. Was oft vergessen wird, sind die Menschen, die dort leben und die reiche Kultur des Landes – Conflictfood macht genau das sichtbar. Warum Konsum eine politische Entscheidung ist und wie du deiner Nachbarin oder deinem Nachbar einen Kuchen mit besonderer Botschaft backen kannst, erfährst du hier.

Essen, das neue Perspektiven eröffnet

Wäre es nicht mal wieder Zeit, deine Lieblingsnachbar:innen zu einem kleinen Teekränzchen einzuladen? Bei einem Stück Kuchen und einer Tasse Tee könnt ihr über das Leben philosophieren und Geschichten austauschen. Denn Essen spielt schon immer eine besondere Rolle, wenn Menschen zusammenkommen. 

Die Gründer des Berliner Start-ups gehen in direkten Kontakt vor Ort und eröffnen den Hersteller:innen neue Wege. (Bild: Conflictfood)

Dass kulinarischer Genuss auch ein Brückenbauer zu neuen Kulturen und Lebensrealitäten sein kann, wurde Salem El-Mogaddedi und Gernot Würtenberger auch bei ihrer Reise nach Afghanistan bewusst. Sie wagten einen Blick hinter das gängige Krisen-Image und entdeckten ein Land, das reich an Geschichte, Kultur und Gastfreundschaft ist.

Ein Frauenkollektiv, das aus eigener Kraft den Umstieg vom Opium- zum Safrananbau geschafft hatte, berührte sie dabei besonders. Die Geschichte der Frauen und den köstlichen Safran wollten sie mit der Welt teilen und gründeten 2016 Conflictfood. Inzwischen ist daraus ein Sozialunternehmen gewachsen, das einen ganzheitlichen und sozial nachhaltigen Ansatz entlang der gesamten Wertschöpfungskette anstrebt.

Wie das "rote Gold" nach Afghanistan kam

Auch die Machtübernahme der Taliban im August 2021 konnte die besondere Beziehung nicht schwächen. Mit dem Frauenkollektiv, mit dem alles begann, arbeitet Conflictfood natürlich heute noch zusammen und plant Großes: Gemeinsam mit den Partnerinnen, anderen Kollektiven in der Region und internationalen NGOs wollen sie den Safran als Bioprodukt zertifizieren lassen – als erstes Projekt dieser Art in Afghanistan!

Die Bäuerinnen des Shakiban-Frauenkollektivs ernten behutsam das "rote Gold". (Bild: Conflictfood)

Die Geschichte des afghanischen Safran selbst zeugt von Zuversicht, Neugier und Kreativität: In Zeiten des Widerstandes gegen die brutale, sowjetische Besatzungsmacht, mussten Millionen Afghan:innen in die Nachbarstaaten fliehen. Im Iran entdeckten sie wieder, was schon im mittelalterlichen Khorasan, Teil ihrer eigenen Kultur gewesen war: den Anbau und die Kultivierung von Safran.

Die Familien, die in ihre Heimat zurückkehrten, brachten Safran-Knollen mit und begannen, das neu erworbene und doch alte Wissen anzuwenden. Auch den Bäuerinnen des Shakiban-Frauenkollektivs, von dem der Conflictfood Safran stammt, wurde so ein sicheres und stabiles Einkommen und wirtschaftliche Freiheit abseits des Opium-Anbaus ermöglicht.

Wusstest du, dass für ein Gramm Safran über 200 Safranblüten gezupft, vorsichtig geöffnet und die drei Stempelfäden behutsam von Hand entnommen werden müssen. Nicht umsonst wird es “rotes Gold” genannt. 

Veganer Safrankuchen mit besonderer Botschaft

Spätestens jetzt ist klar: Kulturen erlebt man am besten mit einem vollen Teller und einer offenen Haltung. In Afghanistan kocht man gerne und lange für die Eingeladenen. Dabei ist es vollkommen egal, ob es sich um enge Verwandte oder völlig Fremde handelt.

Was auch klar ist: Jede noch so kleine Konsumentscheidung ist politisch – sie hat einen Einfluss auf dich, deine Mitmenschen und die Umwelt. Die Entscheidung, welche Produkte am Ende in deinem Einkaufskorb landen, hat entweder sehr positive Auswirkungen – insbesondere für den Globalen Süden – oder ganz katastrophale. Die Fragen, die dahinter stehen, sind: In was für einer Welt möchtest du leben? Und was kannst du als Einzelperson tun, diese Welt mitzugestalten?

Die Tasse Kaffee am Morgen, die du genussvoll trinkst oder der Kuchen, den du für deine Nachbar:innen backst – all diese alltäglichen Köstlichkeiten können dazu beitragen, eine umweltbewusste und sozial verantwortliche Welt zu schaffen. Setzten wir also ein Zeichen für Gerechtigkeit und Frieden mit einem leckeren veganen Safrankuchen. So geht’s:

  1. Gib den Safran in eine Schüssel und füge einen Schuss heißes Wasser hinzu. Stelle das Gefäß für ca. 30 Minuten zur Seite, sodass sich Farbe und Geschmack voll entfalten können.

  2. Dann die Bio-Orange und Bio-Zitrone waschen, abreiben und auspressen.

  3. Du kannst auch schon die Gugelhupfform einfetten und mit etwas Mehl bestäuben, sowie den Ofen auf 175°C Ober-/Unterhitze oder 160°C Umluft/Heißluft vorheizen.

  4. Sieb nun Mehl und Backpulver in die Rührschüssel und gib anschließend alle weiteren trockenen Zutaten hinzu: Salz, Natron, Zucker, Vanillezucker.

  5. Füge anschließend die Orangen- und Zitronenschale, den Saft, den Safran-Sud, das Apfelmus sowie die Hafermilch nach und nach hinzu und vermenge alles kurz mit dem Schneebesen.

  6. Fülle den Teig in die Gugelhupfform und backe den Kuchen ca. 60 bis 70 Minuten mittig im Ofen.

  7. Den fertig gebackenen Kuchen lässt du noch etwa 15 Minuten in der Form abkühlen, bevor du ihn stürzt und vollständig erkalten lässt.

Deine Einkaufsliste:

  • 375 g Mehl

  • 2 TL Backpulver

  • 1 TL Natron

  • ¼ TL Salz

  • 180 g Zucker

  • 10 g Vanillezucker

  • Schale von 1 Bio-Orange & 1 Bio-Zitrone

  • 120 ml geschmacksneutrales Öl

  • 120 g Apfelmark oder Apfelmus

  • 230 ml Hafermilch (wichtig: keine Sojamilch) 

  • 60 ml Orangensaft & 60 ml Zitronensaft

  • 0,2 g Safran von Conflictfood

  • 10 ml Wasser

Trümmerblumen-Tee für Hoffnung in der Ukraine

Conflictfood arbeitet mit Ländern, in denen Handel keine Selbstverständlichkeit ist und in denen politische Herausforderungen das Leben der Menschen erschweren. Die Gründer des Berliner Start-ups reisen persönlich zu den Partner:innen vor Ort. Meist verbringen sie mehrere Wochen dort, tauchen ein in die Kultur, lernen die Menschen kennen und helfen bei der Ernte. Und ganz nebenbei eröffnen sie den Hersteller:innen neue Wege: Handel für Wandel ist das Motto, nach dem sie ihr Unternehmen führen.

So auch 2022: Mit dem Beginn des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine stand für die Gründer von Conflictfood fest, dass sie wieder handeln müssen. “Über zehn Millionen Menschen haben bereits das Land verlassen, sieben Millionen Menschen sind innerhalb der Ukraine auf der Flucht. Viele von ihnen fliehen in den Westen des Landes. Da ist es wichtig, die bestehenden wirtschaftlichen Strukturen zu erhalten“, sagt Gernot Würtenberger, Mitgründer von Conflictfood.

Frau mit schwarzen Haaren blickt ernst und steht mit gefalteten Händen vor getrocknetem Tee.
Die Kräutertee-Manufaktur im Westen der Ukraine gibt den Menschen während des Krieges Hoffnung. (Bild: Conflictfood)

Übrigens: Das Weidenröschen ist auch als Trümmerblume bekannt und wächst als erste Pflanze nach Waldbränden und  im Schutt von Bombenkratern. Bienen und Schmetterlinge werden durch den Nektar der rosafarbenen Blüten angezogen. Die Pionierpflanze belebt so zerstörte Landschaften und soll laut der osteuropäischen Volksmedizin Wunden heilen. 

Gesagt, getan: Sie reisten im September 2022 in das Land und entdeckten dort das Weidenröschen. Das neueste Produkt des Start-Ups ist der Kräutertee Ivan Chai aus einer Bio-Manufaktur im Westen der Ukraine.

Jeden Sommer beteiligt sich die ganze Dorfgemeinschaft von Izky an der Ernte der Weidenröschen für den Tee deines nächsten Nachbarschaftstreffs. Auch wenn sie im Krieg leben, haben die Menschen eine hohe Resilienz und Freude an dem, was sie tun.

Mit Weihnachtsgeschenken ein Zeichen setzen

Egal ob beim Kuchenbacken oder bei der Suche nach Weihnachtsgeschenken – auf die richtigen Intentionen kommt es an. Überlege dir nicht nur, wie du deinen Liebsten eine Freude bereiten kannst, sondern mache dir auch bewusst, wer alles an der sorgfältigen Produktion beteiligt ist.

Gemeinsam Essen, Traditionen pflegen und dazulernen – mit einem Safran Friedenspaket oder dem handverlesenen Weidenröschen-Tee von Conflictfood triffst du die richtige Entscheidung. Jedem Produkt werden ein Journal oder Rezeptkarten beigefügt, welche über die Hintergründe des Konfliktes im Land, aber auch über lang gepflegte Traditionen und die heimische Esskultur informieren.

Auf einer dunkelbraunen Oberfläche stehen ein Fläschchen mit Safran, ein Kuchen und das Friedenspaket von Conflictfood.
Immer ein gutes Geschenk: Das Friedenspaket von Conflictfood. (Bild: Conflictfood)

Von der Gemeinschaft für die Gemeinschaft: Lade deine Nachbar:innen zu einem politischen Teekränzchen ein und backe den leckeren Safrankuchen von Conflictfood.

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Lena M. Kaufmann | nebenan.de

Lena unterstützt das Content Marketing Team von nebenan.de als freie Texterin. Als Ökonomin und Strategieberaterin beschäftigt sie sich mit der regenerativen Transformation.