"Ich heiße Susanne, bin 56 Jahre alt und wohne seit Mitte 2014 im Dortmunder Kaiserviertel. Anfang 2015 las ich immer häufiger von Flüchtlingen, die auch in unserer Stadt eine neue Heimat suchen und in vielen Bereichen Hilfe benötigen. Das hat mich sehr berührt. Als ich dann erfuhr, dass ganz in meiner Nähe eine Unterkunft eröffnet wird, war mir gleich klar: hier möchte ich mich engagieren. So bot ich an, einmal wöchentlich an meinem arbeitsfreien Tag Deutsch-Unterricht zu geben. Das habe ich zwar nicht gelernt, aber ich traute mir dennoch zu, das auf dem Anfänger-Niveau hinzukriegen. Und es klappt tatsächlich ganz gut und macht mir großen Spaß. Es ist schön zu erleben, wie die Menschen Fortschritte machen und sich besser verständigen können."
"Dazu kommt, dass das eigentlich nur der Einstieg in viele weitere Aktivitäten war. Denn wenn man die Menschen besser kennenlernt und ins Herz schließt, entsteht auch der Wunsch sie weiter zu unterstützen. So habe ich inzwischen eine „Patenfamilie“ mit 5 Kindern, um die ich mich regelmäßig kümmere. Sie wohnen ganz in der Nähe. Außerdem haben wir hier im Viertel ein Internationales Sprachcafé gegründet. Es findet 2 Mal im Monat statt und bietet Einheimischen und neu Zugewanderten die Möglichkeit, ungezwungen miteinander in Kontakt zu kommen. Und für die Geflüchteten ist es eine Chance und eine große Motivation Deutsch zu sprechen – wofür sie sehr dankbar sind. Manchmal machen wir auch gemeinsame Unternehmungen: wir waren schon im Theater oder auf dem Weihnachtsmarkt und wir gehen auch regelmäßig Kegeln.
Seit einigen Monaten bin ich nun bei nebenan.de, weil ich den Grundgedanken einer lebendigen Nachbarschaft richtig gut finde. Ich habe lange in einem Dortmunder Vorort gewohnt. Meine Kinder sind dort in den Kindergarten und zur Schule gegangen und so war ich es gewohnt beim Einkaufen oder Spaziergang immer Bekannte zu treffen. Ich finde es einfach schöner, nicht nur nebeneinander zu wohnen, sondern die Menschen, die um mich herum leben, auch kennenzulernen und verschiedene Verbindungen zueinander aufzubauen.
Und auch für „meine Geflüchteten“ hat mir das schon geholfen: ein paar nebenan.de-Nachbarn haben bereits das Sprachcafé besucht (ich hoffe, es werden noch mehr) und ich konnte auch ein paar Möbel- und Kleidungsspenden sammeln. Gerade bahnt sich vielleicht noch eine Patenschaft zwischen einer jungen syrischen und einer jungen deutschen Mutter an – über die Kinder ist der Kontakt ja schnell hergestellt und man kann dann mal zusammen spazieren gehen oder auf den Spielplatz.
Und während ich dies so schreibe, kommt mir die Idee, auch einige von ihnen, die hier im Viertel wohnen zu nebenan.de einzuladen. ☺ "
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