Ein Lächeln, eine Einladung zum Nachbarschaftsfest – manchmal sind es die kleinen Dinge, die große Veränderungen bewirken. Gerade in einer Zeit, in der viele mit Einsamkeit und sozialer Isolation kämpfen, kann gelebte Nachbarschaftlichkeit einen großen Unterschied machen. Es geht darum, den Menschen das Gefühl zu geben, dass sie willkommen sind. Besonders Senior:innen, Alleinerziehende oder Neuankömmlinge, wie Geflüchtete, erleben oft Hürden, sich aktiv einzubringen. Doch genau hier liegt die große Chance: Engagement vor Ort stärkt die Gemeinschaft und schafft echte Verbindungen.
Teilhabe in der Nachbarschaft: Mehr als nur dabei sein
Teilhabe bedeutet, dass jede:r die Möglichkeit hat, sich einzubringen – unabhängig von Alter, Herkunft oder Lebenssituation. Es geht darum zu zeigen: Du bist wichtig. Unsichtbare Hürden wie Einsamkeit halten jedoch viele zurück. Studien, wie die von Holt-Lunstad et al. (2015), belegen, dass Einsamkeit nicht nur belastet, sondern auch die Bereitschaft mindert, auf andere zuzugehen. Der RKI-Gesundheitsmonitor (2022) zeigt, dass soziale Isolation, besonders bei älteren Nachbar:innen, zunimmt. Doch eine einladende Nachbarschaft kann diese Barrieren abbauen und Vertrauen, Bindung und Gemeinschaft stärken.
Damit sich alle beteiligen können, müssen spezifische Bedürfnisse berücksichtigt werden. Menschen mit Behinderungen benötigen barrierefreie Zugänge, um aktiv dabei zu sein. LGBTQIA+-Personen brauchen diskriminierungsfreie Räume, in denen sie sich sicher und willkommen fühlen. Für Menschen mit geringem Einkommen sind kostenfreie Angebote entscheidend, um sie nicht auszuschließen. Wenn diese Voraussetzungen geschaffen werden, kann jede:r Teil einer unterstützenden und lebendigen Gemeinschaft sein.
4 Tipps, wie du Teilhabe in der Nachbarschaft förderst
1. Interkulturelle Begegnungen
Essen verbindet – und gemeinsames Kochen bringt Menschen zusammen. Ein Kochabend, bei dem Nachbar:innen ihre Lieblingsrezepte teilen, schafft nicht nur leckere Gerichte, sondern auch echte Verbindungen. Besonders für neue Nachbar:innen kann das eine herzliche Einladung sein, Kontakte zu knüpfen und sich willkommen zu fühlen. Auch Sprachtandems oder gemeinsames Lernen sind wunderbare Wege, um Brücken zu bauen und voneinander zu lernen. Wichtig ist, dass diese Begegnungen wertschätzend und offen gestaltet werden, damit sich alle sicher und respektiert fühlen.
2. Begegnungsorte für gemeinsame Aktivitäten
Ein lockerer Spaziergang im Park oder ein Treffen im Café um’s Eck kann der Beginn einer neuen Freundschaft sein. Solche Gelegenheiten sind ideal, um ins Gespräch zu kommen und das Miteinander zu stärken – besonders für ältere Nachbar:innen, die oft von Isolation betroffen sind. Vielleicht möchtest du auch digitale Barrieren abbauen? Technikschulungen können älteren Nachbar:innen helfen, Plattformen wie nebenan.de zu nutzen und sich besser mit anderen zu vernetzen. Solche kleinen Schritte können große Veränderungen bewirken.
3. Barrierefreie Zugänge und Kommunikation
Teilhabe gelingt nur, wenn jede:r mitmachen kann. Achte darauf, dass Veranstaltungen barrierefrei und leicht zugänglich sind – durch Rampen, gute Beschilderung oder Unterstützungsangebote. Genauso wichtig ist eine offene und klare Kommunikation: Über Plattformen wie nebenan.de kannst du gezielt einladen und wichtige Informationen teilen. Besonders für neue Nachbar:innen, die vielleicht zögern, aktiv zu werden, kann dies ein einladender erster Schritt sein.
4. Gemeinsam etwas bewegen
Ein gemeinsames Projekt in der Nachbarschaft stärkt nicht nur das Miteinander, sondern zeigt, wie viel zusammen erreicht werden kann. Eine Müllsammelaktion, ein Upcycling-Workshop oder der Bau eines Insektenhotels – solche Aktivitäten bieten Raum für Begegnung und machen gleichzeitig die Umgebung lebenswerter. Für Menschen, die sich bisher zurückgehalten haben, kann dies ein erster, einfacher Schritt sein, sich aktiv einzubringen. Wichtig ist, dass alle unabhängig von Alter oder Fähigkeiten teilnehmen können.
Mitgestaltung stärkt Gemeinschaft
Nichts verbindet so sehr wie das Gefühl, gemeinsam etwas zu bewegen. Ob ein Nachbarschaftsgarten, in dem jede:r mitentscheiden kann, was gepflanzt wird, oder ein gemeinsames Spielplatzprojekt – solche Aktionen zeigen, wie wichtig Mitgestaltung ist. Der World Happiness Report (2023) hebt hervor, dass soziale Teilhabe ein zentraler Faktor für unser Wohlbefinden ist. Und auch die BMFSFJ-Studie (2020) unterstreicht, wie sehr Mitgestaltung Engagement und Inklusion fördert. Es geht darum, einander zuzuhören, Ideen zu teilen und gemeinsam Lösungen zu finden. Auch Meinungsverschiedenheiten können eine Chance sein, wenn sie offen angesprochen und respektvoll gelöst werden.
Vielfalt leben, Einsamkeit überwinden
Eine Nachbarschaft ist so bunt wie die Menschen, die dort leben. Wenn wir uns gegenseitig unterstützen, Verständnis zeigen und füreinander da sind, entsteht echte Gemeinschaft. Kleine Gesten wie ein freundliches „Hallo“ oder ein offenes Ohr können Großes bewirken. Einsamkeit, die so viele betrifft, verliert ihren Schrecken, wenn wir aufeinander zugehen und uns zeigen: Du bist nicht allein. Teilhabe bedeutet, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen und eine Nachbarschaft zu schaffen, in der jede:r seinen Platz findet – eine Nachbarschaft, die verbindet.
Möchtest du Teil einer lebendigen Nachbarschaft werden?
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