Es ist ein lauer Sommerabend im August. Auf der Terrasse eines Lokals in Frankfurt-Sachsenhausen sitzen 12 Leute an einem langen Tisch – sie stecken die Köpfe zusammen, lassen die Sektgläser klirren, lachen, erzählen und strahlen dabei eine gewisse Festlichkeit aus.
Erst auf den zweiten Blick fällt auf: Alle sind von Kopf bis Fuß in weiß gekleidet.
Alles begann mit „LeMoMo“
Zu diesem außergewöhnlichen Zusammentreffen von Nachbarn – ganz in weiß – hat Uwe eingeladen. Er gründete bereits 2016 über die Nachbarschaftsplattform nebenan.de diesen Stammtisch und trommelt seither seine Nachbarn regelmäßig zu gemeinsamen Abenden zusammen. Immer am letzten Montag im Monat.
„Ich dachte mir, es sollte einen Tag im Monat geben an dem man sich treffen kann“, erklärt Uwe. Ein Nachbarschaftstreffen wäre ideal, um mit Menschen aus der direkten Umgebung locker ins Gespräch zu kommen. Gesagt, getan. Nach dem ersten Treffen mit rund zehn Nachbarn steht für alle fest: Das ist erst der Anfang!
"Einladung zum Nachbarschaftstreffen
Liebe Nachbarn, vor ein paar Wochen haben sich schon mal einige von uns getroffen (siehe Foto). Jetzt gehen wir in die 2. Runde. Wir behalten unser kleines Motto "LeMoMo" bei, treffen uns also am letzten Montag im Monat.
Natürlich ist wieder jede/jeder ist willkommen, sowohl bekannte Gesichter als auch natürlich Neulinge! Wir quatschen über den gerade verbrachten Urlaub, die neuen Läden in der Nachbarstraße, Lustiges und auch Ärgerliches (falls es das geben sollte) in und um Sachsenhausen u.v.m. Letztlich wollen wir die Nachbarschaft beleben, Tipps austauschen und gemeinsam Spaß haben. Also, traut Euch und kommt gerne dazu ."
Same, same but different
„Man weiß nie genau, wie viele Nachbarn zum Treffen kommen, da ist es nicht leicht, einen geeigneten Ort zu finden“, erklärt Uwe. In den Anfangszeiten des Stammtischs will Uwe jedes Mal ein neues Lokal ausprobieren – doch bald etabliert sich ein Restaurant als fester Veranstaltungsort für die nachbarschaftlichen Treffen.
Inzwischen nehmen regelmäßig 10 bis 20 Nachbarn an den Treffen teil. Bei jedem Nachbarschaftstreffen trifft Uwe bekannte Gesichter wieder und lernt neue Leute kennen, immer in unterschiedlichen Konstellationen. Langweilig ist es nie, aber ein bisschen Abwechslung wäre schön, findet Uwe. Langsam wächst seine Idee, doch mal ein „White Dinner“ zu organisieren.
Im August 2018 ist es soweit: Er lädt seine Nachbarn zum „Nachbarschaftstreffen Spezial“ ein – ganz in weiß!
„Liebe Nachbarn, nun also nochmal ein neuer Anlauf zu einem "White Dinner". Was soll das jetzt sein, fragt ihr euch vielleicht...
Also folgendes: Jede/jeder sollte an diesem Abend möglichst viel weiß tragen: Hose, Hemd, Kleid, Bluse, Schuhe… was immer ihr anziehen wollt… Jede/jeder kann seinen Klapptisch mitbringen – mit weißer Tischdecke natürlich, und Geschirr, Gläsern, Essen, Getränken etc.
Wenn das Wetter schlecht werden sollte, könnten wir zur Not in das Lokal flüchten. Hört sich das spannend für Euch an? Ich hoffe, einige von Euch haben Spaß daran und machen mit!
Ich bin gespannt auf Eure Reaktion. Viele Grüße Uwe“
Das White Dinner kommt ursprünglich aus Paris. Seit 1988 verabreden sich dort jedes Jahr Menschen zu einer White Dinner Party an einem öffentlichen Platz – eine Art Flashmob.
„Unser White Winner war die Light-Version“, erzählt Uwe. „Das Lokal hat uns unterstützt und weiß eingedeckt. Sogar ein extra Menü gab es für uns. Das besondere war, dass wir uns alle weiß und etwas festlicher als sonst angezogen haben. Den Abend haben wir mit Sekt eröffnet“, erinnert sich Uwe begeistert.
Große Zukunftspläne
„Es war ein gelungener Abend! Dir Uwe nochmals herzlichen Dank für die Organisation“, schreibt Nachbarin Andrea am Tag nach der Veranstaltung bei nebenan.de.
Uwe freut sich über die positiven Rückmeldungen und hat schon Zukunftspläne geschmiedet: „Es war wirklich toll. Wir wollen uns nun jedes Jahr zum White Dinner treffen und uns von Jahr zu Jahr mindestens verdoppeln – bis am Ende der ganze Platz voll von feiernden Menschen ist!“
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