Symbolbild: unsplash
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So schön verbrachten Nachbar:innen 2020 die Weihnachtszeit gemeinsam


Dieser Artikel erschien im November 2020. Nachbar:innen in ganz Deutschland zeigten im Rahmen der Aktion „Weihnachten nebenan", dass nachbarschaftliche Begegnungen auch in Pandemiezeiten möglich sind. Rund 15.000 Weihnachtsbeiträge sorgten für mehr Miteinander in der Nachbarschaft – auf Abstand oder digital. Hier findest du einige besonders schöne Beispiele:

Andrea aus Hamburg sammelt Kinderbilder für Seniorenheim

Malen fürs Seniorenheim

Schon seit einigen Jahren startet Andrea rund um Weihnachten ein wohltätiges Projekt. In diesem Jahr kommt ihr die Idee beim Kaffeeklatsch mit einer Freundin: Ihre Kinder würden einfach zu viele Bilder malen, sie wüsste nicht, wohin damit. Bei der Flut an kleinen Kunstwerken würden einige sogar im Müll landen.

Für die einen ein Problem – für die anderen eine Freude, denkt sich Andrea:

„Man hört so oft, dass viele Senior*innen einsam sind, weil sie keinen Besuch oder Post bekommen und mit den neuen Medien nicht so firm sind."

Die Idee für ihre diesjährige Weihnachtsaktion ist geboren:

Es wäre doch schön, wenn die Senior*innen die Kinderbilder mit kleinen Botschaften aus der Nachbarschaft bekommen würden!

Kurzerhand nimmt sie über nebenan.de Kontakt zu einer Senioreneinrichtung in der Nachbarschaft auf. Nach einem kurzen Telefonat steht das Projekt: „Ich kümmere mich nun um Bilder für 242 Bewohner", erzählt Andrea.

Andrea organisiert Bilder für ein Seniorenheim

Bei nebenan.de veröffentlicht sie einen Beitrag und ruft die Eltern aus der Nachbarschaft zum Mitmachen auf:

„Diese Tage sind viele ältere Menschen noch einsamer. Ich würde ihnen gerne zu Weihnachten eine kleine Freude machen. Die Idee ist es, ein schönes Weihnachtsbild zu malen und eine kleine Botschaft dazu zuschreiben. Ihr könnt so viele Werke abgeben wie ihr wollt. Wer ist dabei?"

Ihr Aufruf erreicht bei nebenan.de über 1.200 Nachbar*innen aus Altona-Nord. Kein Wunder also, dass schon nach wenigen Stunden über 20 Rückmeldungen bei Andrea eintrudeln.

Mittlerweile haben sich noch viele weitere Menschen aus der Nachbarschaft der Malaktion angeschlossen, sogar eine ganze Schulklasse ist mit dabei! Die Bilder können kontaktlos in Andreas Briefkarten eingeworfen werden; sie wird die Bilder in Kürze der Leitung der Senioreneinrichtung überreichen.

​Caroline aus Karlsruhe lädt zum Adventsfenster-Rundgang ein

Adventsfenster (Bild: privat)

Schon zum 14. Mal organisiert Caroline die "Adventsfenster" in ihrer Nachbarschaft. Im Laufe der Jahre ist ihre Aktion zu einer beliebten Tradition in der Nachbarschaft geworden.

Das Prinzip: Jeden Abend vom 1. bis zum 24. Dezember wird ein geschmücktes Fenster in der Nachbarschaft feierlich geöffnet. Normalerweise versammeln sich die Nachbar*innen gemeinsam vor den Fenstern, singen, trinken Glühwein und genießen die Besinnlichkeit.

Trotz Corona ist sie auch in diesem Jahr positiv gestimmt: “Dieses Highlight lassen wir uns nicht nehmen, selbst wenn wir nicht wie üblich mit 100 Leuten vor den Fenstern zusammenstehen können”.

Dieses Jahr hat sich Caroline dazu entschlossen, die Aktion zu entzerren: Alle Fenster sollen den gesamten Dezember lang erleuchtet sein – Menschen aus der Nachbarschaft können dann einzeln oder zu zweit auf Abstand an den Fenstern vorbei schlendern. Um Grüppchen vor den Fenstern zu vermeiden, sollen 50 statt 24 Fenster dekoriert werden.

In einem Beitrag auf nebenan.de, sucht Caroline nach weiteren “Fensterschmückern” in ihrer Nachbarschaft:

"Wir planen einen Adventsspaziergang und suchen Familien, die sich beteiligen wollen. Wir schmücken, dekorieren und gestalten unsere Fenster weihnachtlich. Daraus ergeben sich schöne Spaziergänge, bei denen man zahlreiche Fenster bestaunen kann. Ich freue mich auf große Beteiligung."

Und wie in so vielen Jahren zuvor, stößt ihre Initiative auf viel Zuspruch aus der Nachbarschaft. Der diesjährigen Adventsfenster-Aktion steht somit nicht mehr im Wege!

(Bild: Screenshot nebenan.de)
(Screenshot: nebenan.de)

​Ines aus Bremen plant einen Nikolaus-Spaziergang

"Bei uns ist es normalerweise üblich, dass Kinder mit Nikolausmützen von Haus zu Haus oder in den Laden nebenan ziehen und Lieder oder Sprüche vortragen. Dafür werden sie meist mit einer Kleinigkeit belohnt", erklärt Ines aus Bremen. Dieses Jahr muss diese Tradition leider ausfallen.

Ines hat sich jedoch von einer Aktion aus dem ersten Lockdown inspirieren lassen und eine unkomplizierte und kontaktlose Alternative für das "Nikolaus-Laufen" ins Leben gerufen: Im Frühjahr schmückten viele selbstgemalte Regenbogen-Bilder die Fenster in der Nachbarschaft. Nun kam Ines die spontane Idee: Das funktioniert auch in der Adventszeit. 

(Screenshot: nebenan.de)

Bei nebenan.de startet sie eine Art "Nikolaus-Schnitzeljagd" in ihrer Nachbarschaft Riensberg:

"Nikolaus raus!

Erinnert ihr euch an die Regenbogensuche im Frühjahr? So etwas würde ich gerne um den Nikolaus herum starten. Wer mag, platziert doch bitte einen Nikolaus, Weihnachtsmann, Christkindchen oder Weihnachtswichtel gut sichtbar im Fester. Dann haben die Kinder etwas zum Entdecken."

Die Nachbarinnen und Nachbarn sind von der Idee begeistert und beginnen tatkräftig mit dem Basteln.

Ines und ihre Kinder können es nicht erwarten, am Nikolaustag und in den Tagen danach durch ihre Nachbarschaft Riensberg zu spazieren und die weihnachtlichen Kreationen in den Fenstern zu entdecken. So wollen sie sich und ihre Nachbarinnen und Nachbarn mit wenig Aufwand in Weihnachtsstimmung bringen.

"Ich habe bisher so viel von meiner Nachbarschaft erhalten und konnte über nebenan.de viele nette Kontakte aufbauen. Davon wollte ich gerne etwas zurückgeben, aber ich wusste, dass ich für ein Wichteln dieses Jahr leider nicht genug Zeit habe. Hierfür muss ich nur ein wenig basteln, das Fenster dekorieren, evtl. meinen Nachbarn einen Tipp für die Suche geben – und dann läuft es von alleine."

(Foto: Ines P.)
Die Nikolausfenster laden zum Spazieren gehen ein

Weitere schöne Ideen aus ganz Deutschland

  • Joya aus Berlin organisiert an den Feiertagen digitale Spieleabende für Nachbar*innen, die sonst alleine wären

  • Karin aus Bad Tölz bietet ein „Offenes Ohr“ für Menschen, die über etwas anderes als Corona sprechen möchten – am Telefon oder beim Winterspaziergang.

  • Lukas aus Berlin bietet seinen Nachbar*innen handwerkliche Hilfe an und spendet den Erlös an die Berliner Obdachlosenhilfe

  • Sylvie aus Berlin bastelt mit ihren Nachbar*innen einen Kiez-Kalender

  • In Hamburg verabreden sich Nachbar*innen für die Adventssonntage zum Weihnachtskonzert vom Balkon


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