Rückblick: So gut funktioniert Klima- und Umweltschutz nebenan
Ob Müll sammeln, Lebensmittel vor der Mülltonne retten oder das alte Fahrrad aus dem Keller reparieren: Diese Aktionen und noch viele mehr fanden im Aktionsmonat „Lokal für Global" im September in Deutschlands Nachbarschaften statt – ganz im Zeichen von mehr gelebtem Klima- und Umweltschutz nebenan.
Ich freue mich sehr, dass unsere Klima- und Umweltschutz-Initiative so gut von den Nachbar:innen aufgegriffen wurde und wir dem Thema auf nebenan.de zusätzliche Sichtbarkeit verschaffen konnten. Ich bin sicher, dass viele dieser nachbarschaftlichen Aktionen auch nach dem Aktionsmonat weiterwirken werden.
– Ina Remmers, Mitgründerin und Geschäftsführerin von nebenan.de.
Einige schöne Beispiele stellen wir in diesem Rückblick vor.
Lebensmittel retten nebenan
75 Kilogramm Lebensmittel werfen wir in Deutschland durchschnittlich jährlich pro Kopf in den Müll. Ida aus Berlin will das gemeinsam mit ihrer Wohngemeinschaft besser machen. Nach einem Urlaub findet sie im WG-Kühlschrank eine Packung Quark – laut Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) bereits abgelaufen, jedoch noch original verpackt. „Normalerweise wäre er wahrscheinlich zu einer Kühlschrank-Leiche verkommen, aber diesmal wollte ich meine Gewohnheit ändern“, erinnert sie sich. Eine gute Entscheidung, wie sich kurz nach dem Öffnen der Packung feststellen lässt: Auf Geruch und Geschmack geprüft lässt sich der Quark noch wunderbar für das Abendessen verwenden! Bei nebenan.de erzählt Ida ihren Nachbar:innen von ihrer Quark-Rettung.
"So ein Quark!
Nach zwei Wochen Urlaub, haben wir im WG-Kühlschrank einen vergessenen, aber ungeöffneten Quark entdeckt. Laut MHD war dieser bereits seit der Urlaubsreise abgelaufen. Lebensmittel retten nebenan!, haben wir uns gedacht und den Quark auf Geruch und Geschmack geprüft und lecker befunden.
Ein Glück! Denn so konnten wir den alten Quark noch nutzen, um einen versalzenen Joghurt Dip zu strecken. Dies ist eine Ermutigung vergessene Lebensmittel vor dem Wegwerfen zu verkosten."
Ihr Aufruf bekommt viel Zuspruch von den Nachbar:innen. Ida freut sich, dass sie durch ihren kleinen Beitrag auf nebenan.de einen Diskurs über das Thema Lebensmittel retten in der Nachbarschaft ins Rollen gebracht hat.
Ich möchte einfach alle ermutigen, vergessene und abgelaufene Lebensmittel nicht einfach wegzuschmeißen. Sondern einfach kurz zu prüfen, ob sie noch genießbar sind, obwohl das MHD was anderes sagt!
Auch Monika aus Bremen setzt sich gegen Lebensmittelverschwendung in ihrer Nachbarschaft ein. Bei nebenan.de hat sie eine Foodsharing-Gruppe in ihrer Nachbarschaft eröffnet. Dort bietet sie ihren Nachbar:innen regelmäßig gerettete Lebensmittel an. „Mittlerweile hat die Gruppe 21 Mitglieder und ich habe immer alle Lebensmittel verschenken können. Das finde ich richtig toll“, erzählt sie begeistert.
„Letztes Wochenende habe ich ein Kilogramm Pflaumen verschenkt und von der netten Nachbarin, die sie abgeholt hat, anschließend drei Stücke von einem super leckeren Pflaumenkuchen bekommen“, freut sich Monika. Ihr Motto: „Verschenken statt verschwenden!"
Maria aus Berlin teilt dieses Motto. Auch sie ist in der Foodsharing-Szene aktiv und verteilt gerettete Lebensmittel an ihre Nachbar:innen bei nebenan.de:
„Ich rette seit Anfang des Sommers Lebensmittel über FoodSharing. Es macht wirklich total Spaß und bereichert mein Leben sehr. Es ist erschreckend, wie viele Lebensmittel täglich weggeworfen werden. Ich freue mich sehr, dass es hier auch so zahlreiche Abnehmer:innen gibt, die immer fröhlich zu den Verteilungen kommen. Danke für dieses coole Miteinander.“
Schon gewusst? Unter allen Nachbarinnen und Nachbarn, die einen Beitrag zum Thema „Lebensmittel retten nebenan“ im Aktionsmonat auf nebenan.de verfasst haben, haben wir 50 Überraschungsboxen verlost. Damit wollen wir uns, gemeinsam mit unseren Unterstützern Bio Company, SirPlus, Marktschwärmer, enorm und Recup bei den Nachbar:innen für ihr großartiges Engagement im nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln bedanken.
Ein besonders tolles Beispiel für Foodsharing in der Nachbarschaft ist die Initiative von HP aus München (Film vonMarijan Gomboc):
Müllfreie Nachbarschaften
Das ganze Jahr über schließen sich Nachbarinnen und Nachbarn bei nebenan.de zusammen und sammeln gemeinsam in ihrem Viertel Müll. Auch im Aktionsmonat fanden mehr als 100 Müllsammel-Aktionen statt, die meisten davon am World Cleanup Day am 18. September 2021. Marius aus Frankfurt am Main hat sich an einem Cleanup in seiner Nachbarschaft Seckbach beteiligt. Bei nebenan.de teilt er seine Erfahrungen und das Ergebnis seiner 1,5-stündigen Aufräumaktion – 5Kg Müll!
Bei nebenan.de schreibt Marius an seine Nachbar:innen:
"Cleanup Seckbach
Hallo liebe Nachbarn, ich habe heute Morgen meinen persönlichen Beitrag zum World Cleanup Day geleistet und rund um Atzelbergstraße und Arolser Straße aufgeräumt. In 1,5 Stunden kamen gut 5 Kilo Müll zusammen. Ich würde mich freuen, wenn der eine oder die andere beim nächsten Mal mit dabei ist. Es liegt noch so viel Zeug rum. Umweltschutz fängt vor der Haustür an."
Sein Beitrag hat auf nebenan.de viele Reaktionen ausgelöst. Marius ist zuversichtlich: „Es wäre großartig, wenn ich mit der Aktion den einen oder die anderen für ähnliche Aktionen motivieren könnte!“
Auch das nebenan.de-Team war im Aktionsmonat mehrmals in der Büro-Nachbarschaft unterwegs und hat die Grünflächen und Gehwege von Müll befreit.
Schön, dass wir als Team zusammengekommen sind und gemeinsam etwas für unsere Nachbarschaft getan haben. Saubere Gehwege sind leider temporär, aber ich bin mir sicher, dass der Zusammenhalt bleibt.
– Maren aus dem Office Management-Team, Mitinitiatorin der Aufräum-Aktion.
Reparieren statt wegwerfen
Viele Alltagsgegenstände können vor der Mülldeponie bewahrt und stattdessen repariert, weiterverschenkt oder gespendet werden. Diese Auffassung teilt auch Michael aus München. Bereits seit 2016 ist er Teil eines Repair-Cafés in seiner Nachbarschaft Ramersdorf-Süd. „Aktuell besteht unser Team aus elf Diplom-Ingenieuren, drei Schneider:innen, einer Hand voll Zweiradmechaniker:innen und einem IT-Fachmann. Sie helfen den Gästen bei der Reparatur defekter Geräte, Uhren, Textilien, Fahrräder und Mobiltelefone", berichtet er. Bei nebenan.de lädt er seine Nachbar:innen zum Reparatur-Treffen ein. Das Interesse ist groß und Michael fühlt sich in seiner Initiative bestärkt:
Wir sind glücklich, gemeinsam mit unseren Gästen dafür sorgen zu können, dass die defekten Dinge eine zweite Chance bekommen. Auch die Gespräche kommen nicht zu kurz und wir können unser Reparatur-Know-how an die Besucher:innen weitergeben.
„An einem Samstagnachmittag werden bis zu 75 Dinge mit einer Erfolgsquote von mehr als 70 % repariert", berichtet Michael. Die Veranstaltungen sind kostenlos. Alle Termine sind auf www.repair.bayern zu finden.
Wir bedanken uns bei allen Nachbarinnen und Nachbarn sowie unseren Partnern, die den Aktionsmonat „Lokal für Global“ unterstützt und gemeinsam mit uns für mehr Klima- und Umweltschutz in den Nachbarschaften gesorgt haben.
Willst du dich mit deinen Nachbar:innen für Klima- und Umweltschutz engagieren?
Dann werde jetzt Mitglied bei nebenan.de, Deutschlands größtem Nachbarschaftsnetzwerk.