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Bücher für den Kiez: Sabine und ihre Nachbarn eröffnen die „StuttiBox“


In Berlin gibt es immer mehr Bücherboxen. Warum nicht auch bei uns am Stuttgarter Platz, fragen sich Sabine und ihre Nachbarn aus Berlin-Charlottenburg. Bei nebenan.de gründen sie eine Gruppe und gemeinsam erschaffen sie die Stutti-Medien-Zelle.

Es ist Pfingstsonntag. Eine kleine Gruppe steht am Stuttgarter Platz in Berlin-Charlottenburg um eine alte Telefonzelle versammelt. Auf den ersten Blick ein merkwürdiger Anblick. Doch auf den zweiten Blick wird schnell klar: Das ist keine normale Telefonzelle, sondern ein öffentlicher Bücherschrank – die frisch eingeweihte StuttiBox!

Aus dem Kiez für den Kiez

Die Macher der neuen Bücherbox sind Sabine und ihre Nachbarn rund um den Stuttgarter Platz. Angefangen hat alles mit der Gruppe „Bücher-Box-Unterstützer“ auf nebenan.de, die von Nachbar Joachim ins Leben gerufen wurde. Gemeinsam hat sich die Nachbarschaftstruppe im letzten Jahr mit der Idee und der Planung der StuttiBox– einer Bücher- und Medienzelle in einer ausgedienten Telefonzelle – auseinandergesetzt.

StuttiBox (bild: privat)

Ein Herzensprojekt, für dass sie keine Mühen gescheut haben. Das war nicht immer einfach:

Zu allererst mussten Genehmigungen und Förderanträge beim Bezirksamt gestellt werden. „Richtig intensiv wurde die Arbeit Anfang des Jahres, als die Bürokratie überwunden war“, erinnert sich Sabine.

Die Anschaffung der alten Telefonzelle sowie deren Anlieferung und Aufstellung mussten koordiniert und organisiert werden. Bücher mussten gesammelt und der Innenraum der Telefonzelle ausgebaut werden.

Am Ende ist alles geschafft und Sabine ist stolz auf das Engagement ihrer Nachbarschaft:

Die StuttiBox ist eine Initiative aus dem Kiez für den Kiez.

Auch die lokalen Gewerbe helfen mit: Dank der Unterstützung von Bruderherz, einem Restaurant um die Ecke, wurde der Innenausbau der ehemaligen Telefonzelle ermöglicht. Die Pizzeria Alano stärkte die engagierten Nachbarn mit Pizza und unterstützt das Projekt StuttiBox immer wieder finanziell. „So konnten wir eine Bank neben die Bücherzelle stellen“, freut sich Sabine.

Ein Begegnungsort im Kiez

Bei nebenan.de informiert Sabine die ganze Nachbarschaft über die Eröffnung der StuttiBox:

(Screenshot: nebenan.de)

„Liebe Nachbar *innen,

vielleicht ist es schon aufgefallen: die Medienbox am Stuttgarter Platz, direkt neben dem Spielplatz, hat ihre Erstfüllung erhalten. Am Pfingstsonntag wurde sie offiziell „aufgeschloßen“ und zugänglich machen. Ab jetzt ist sie immer offen!

Hier wurden heute bereits 50 Bücher getauscht, einige Nachbar*innen kamen zum Guten Tag sagen, schauen, Bücher vorbeibringen - und vor allem, um ihre Unterstützung anzubieten

Wir bedanken uns besonders beim Restaurant Bruderherz und der Pizza Alano für deren tatkräftige Unterstützung.

Joachim und Sabine“

Sabine und die anderen aktiven Nachbarn freuen sich, dass die Bücher- und Medienzelle so gut in der Nachbarschaft angenommen wird. „Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht bei meinen regelmäßigen Besuchen an der Box nette und gute Gespräche über den Nutzen und Sinn dieser Initiative führe“, erzählt Sabine begeistert.

Jede Begegnung an der StuttiBox ist schön!

Die StuttiBox soll die Nachbarschaft nicht nur mit ihrem Innenleben – den vielen verschiedenen Büchern ­– sondern auch mit ihrem schönen Äußeren beglücken. Der Künstler Moritz Becker, vom Künstlerkollektiv aerosolikz, hat es sich aus Verbundenheit zum Kiez zur Aufgabe gemacht, die StuttiBox unverkennbar zu gestalten.

Bücher für alle

Rund um die Uhr können die Nachbarn die StuttiBox mit Büchern befüllen, sich neuen Lesestoff mitnehmen oder sich auf der Bank daneben über ihre aktuelle Lektüre austauschen. Eine kleine Gruppe aktiver Nachbarn kümmert sich täglich darum, dass alles seine Ordnung hat: Sie öffnen und schließen die Türe, besorgen neue Bücher und sortieren die Bücherregale.

Das Besondere an der StuttiBoxist der direkte Bezug zum unmittelbaren Umfeld: Dem Spielplatz. „Wir stellen uns vor, dass dort hauptsächlich Kinderbücher, CDs, Spiele, Sandkastenutensilien zur Verfügung gestellt werden“, erklärt Sabine. Momentan steht in den Bücherregalen noch größtenteils Erwachsenenlektüre. „Täglich gehen ca. 50 Bücher rein und auch wieder raus. Zukünftig können er es gerne noch mehr Kinderbüchersein“, wünscht sich Sabine.


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Johanna Falkenstein | nebenan.de

Johanna unterstützt das Kommunikationsteam von nebenan.de seit April 2018. Unter anderem beschäftigt sie sich mit Begegnungsformaten in der Nachbarschaft – online und offline.