„Die Idee ist ein Raum, in dem man sich tagsüber wie in einem Wohnzimmer zu Kaffee oder Tee treffen kann, um sich auszutauschen und gemeinsam an Projekten zu arbeiten“, erzählt Alice.
Sie ist eine der fünf Nachbarinnen, die sich für ein Stadtteil-Wohnzimmer in der Schwetzingerstadt in Mannheim einsetzen. Kennengerlernt haben sich die Frauen auf der Nachbarschaftsplattform nebenan.de.
Als Alice für die Durchsicht einiger Unterlagen um Hilfe bittet, melden sich bei nebenan.de direkt zwei Nachbarinnen. Gemeinsam ist die Ansammlung von Papieren und Dokumenten schnell geordnet und organisiert.
„Es war schön zu sehen, dass Nachbarschaftshilfe über die Plattform so gut funktioniert. Solche Hilfe will ich auch für Leute zugänglich machen, die nicht online sind“, erzählt Alice.
Ein Raum für Nachbarschaftshilfe
Wenn Alice sich das „Wohnzimmer“ für den Stadtteil vorstellt, sieht sie einen gemütlichen Raum mit viel Platz für unterschiedliche Aktivitäten und Gruppen: Eine behagliche Sitzecke mit Sofas und einen großen Tisch, an dem viele Leute Platz finden, um gemeinsam zu basteln, zu malen oder zu arbeiten.
Auf nebenan.de teilt sie ihre Idee mit ihren Nachbarn und sucht Mitstreiter für das Wohnzimmer:
"Schwetzingerstadt-Wohnzimmer
Haben einige von euch vielleicht Interesse, Lust und Zeit an einem Projekt „Schwetzingerstadt-Wohnzimmer“ mitzumachen?
Der Gedanke ist, Räumlichkeiten zu haben in denen man sich tagsüber wie in einem Wohnzimmer zu Kaffee, Tee oder Wasser treffen kann, um an anderen Projekten gemeinsam zu arbeiten: z.B. wenn sich eine Gruppe regelmäßig für Stricken (oder häkeln, oder nähen) für den guten Zweck, treffen möchte, oder einen Malkurs anbieten möchte, oder jemand mit Laptop nicht immer nur alleine zu Hause sitzen und arbeiten möchte.
Ein solches Projekt braucht Leute, die gerne planen, gerne
tatkräftig mitarbeiten, gerne Finanzen planen, gerne organisieren. Und
dann natürlich auch Leute, die ein solches Angebot auch gerne nutzen
möchten."
Frauenpower für das Projekt „Wohnzimmer“
Auf ihren Aufruf im Mai 2017 melden sich die Nachbarinnen Charlotte, Birgit, Sabine und Sophia. Seit dem ersten Kennlern-Treffen teilen sie die Vision von Alice und setzen sich gemeinsam für das Projekt „Wohnzimmer“ ein.
Ihre Initiative läuft gut an und sie können die Räumlichkeiten der AWO als Ort für Nachbarschaftstreffen und Seniorennachmittage nutzen. Die Resonanz aus der Nachbarschaft ist groß und Alice fühlt sich in ihrer Idee bestärkt:
Die Leute haben sich gefreut, dass es wieder einen Begegnungsort im Stadtteil gibt.
Früher gab es in der Schwetzigerstadt einen Seniorentreff. Doch seit fünf Jahren gibt es laut Alice hier keinen offenen Ort mehr, der für alle da ist. Diese Lücke soll das „Wohnzimmer“ für den ganzen Stadtteil füllen, als Ort der Begegnung für alle Bewohner des Viertels.
Aller Anfang ist schwer
Seit Januar 2018 ist das „Wohnzimmer“ obdachlos – "wir wollten die Räume die uns zur Verfügung standen, gemütlicher einrichten. Doch dies war auf Grund ihrer vielseitigen Nutzung leider nicht möglich", erzählt Alice.
Mittlerweile haben die Nachbarinnen aus ihrer Privatinitiative den Verein „Wohnzimmer Schwetzingerstadt“ gegründet. Durch die Vereinsgründung wollen sie neben neuen Mitstreitern auch Sponsoren finden, um mit den Fördermittel einen passenden Raum anmieten zu können. „Nach wie vor ist die große Herausforderung die Finanzierung“, erklärt Alice.
Der Verein „Wohnzimmer Schwetzingerstadt“ hat auch ein Organisationsprofil bei nebenan.de, das gemeinnützige Initiativen auf der Plattform zur Verfügung steht. So kann das Team die Nachbarschaft gezielt über die Entwicklungen und Fortschritte des Projekts informieren:
„Wir freuen uns
Hallo Liebe Nachbarn, ab jetzt sind wir vom Wohnzimmer Schwetzingerstadt auch hier auf nebenan.de vertreten. Unser Verein möchte im Viertel ein Wohnzimmer für den ganzen Stadtteil einrichten.Wir halten euch hier auf dem Laufenden und freuen uns auf den Austausch mit euch.
Euer Team von Wohnzimmer Schwetzingerstadt.“
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg
Auch wenn dem „Wohnzimmer“ immer wieder Hindernisse begegnen, geben Alice und ihre Mitstreiterinnen nicht auf. Sie und die ganze Nachbarschaft glauben fest an das „Wohnzimmer für alle“ in der Schwetzingerstadt.
Wenn man an eine Sache wirklich glaubt und sie auch umsetzten will, ist es enttäuschend, wenn es nicht auf Anhieb klappt. Aber wir machen weiter!
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