Christian lächelt in die Kamera. Auf seiner rechten Schulter sitzt das gezeichnete Seekuh-Teufelchen mit roten Hörnern und brennenden Rollstuhlreifen. Auf seiner linken Schulter sitzt das Seekuh-Engelchen im Rollstuhl und trägt einen Heiligenschein, über der Schnauze fliegt ein kleines rotes Herz.
Christian W.

Mit Comics für mehr Inklusion in der Nachbarschaft


Christian ist Mitte 40 und wohnt seit 19 Jahren im Rhein Main Gebiet nahe Wiesbaden: „Erst war ich dort als Fußgänger unterwegs und dann, nachdem krankheitsbedingt meine mögliche Laufstrecke immer geringer wurde, als Rollstuhlnutzer.”

Bei nebenan.de und auf seiner Webseite sammelt Christian seitdem unter anderem Informationen zu seinem Alltag mit dem Rollstuhl, spricht über Themen wie Barrierefreiheit, Arztbesuche oder Ausflugsziele und hilft damit Rollstuhlnutzer:innen, ihren Angehörigen – und nicht zuletzt der gesamten Nachbarschaft zu einem inklusiven Miteinander.

Heute nimmt niemand mehr Notiz von meinem neuen Fortbewegungsmittel. Und das meine ich absolut nicht negativ, sondern zu 100% positiv. Denn genau so soll es sein.

Eine Seekuh mit kleiner Bitte

Christian ist bereits seit einiger Zeit bei nebenan.de angemeldet, informiert sich über Neuigkeiten aus seinem Umfeld und startet ein neues Projekt:
Zu Beginn des Sommers stellt er seinen Nachbar:innen sein Seekuh-Maskottchen vor.

Meine Seekuh-Maskottchen sollen mit kleinen, für jeden leicht umzusetzenden Bitten und Anregungen zum Nachdenken im Bezug auf Inklusion und das Miteinander zwischen Menschen mit und ohne Behinderung anregen. Die größte Barriere ist nämlich oft im Kopf.

In seinem Beitrag bei nebenan.de bittet Christian seine Nachbarschaft, die Wörter „behindert” oder „Behinderung” nicht länger als Schimpfwort oder als Synonym für Flüche zu verwenden.

Da Seekühe Christians Lieblingstiere sind, finden sie sich stets in seinen Comics wieder. Das Seekuh-Engelchen und das Seekuh-Teufelchen stehen dabei für Gewissenskonflikte, die jede:r von uns kennt – das Teufelchen ist gemein, das Engelchen hingegen, versteht Christians bitte und weist das Teufelchen auf seinen Fehler hin. Am Ende entschuldigt sich das Teufelchen für sein Verhalten und verspricht, an sich zu arbeiten.

Neulich bei nebenan.de: Eine kleine Bitte von Christian aus Wiesbaden. Benutze bitte nie eine Behinderung als Synonym für Mist oder Sch*****. Mit Seekuhteufelchen geht es gerade durch (Comic folgt) Mehr Infos auf: www.rollstuhlfahrenfueranfaenger.de
Christians Bitte an seine Nachbarschaft

Christian wünscht sich vor allem eines von seinem Umfeld:

Seht den Menschen, nicht dessen Behinderung.

Christians Tipp: Die Wortwahl ist wichtig. Insbesondere dann, wenn es darum geht, Hilfe anzubieten. Ein freundliches „Kann ich helfen?” kann hier schon eine große Unterstützung sein – ein Nein als Antwort sollte aber immer respektiert werden.

Helft oder greift nie ungefragt ein, außer es handelt sich um einen Notfall. Menschen mit Behinderungen sind oft fitter als andere denken!
Ein stehendes und eine im sitzende Seekuh unterhalten sich. Über ihren Köpfen befinden sich Sprechblasen. 1) soll ich Ihnen helfen? 2)Besser: Kann ich Ihnen helfen? Darf ich Ihnen helfen? Benötigen Sie Hilfe?

Rollstuhlfahren für Anfänger:innen

Durch den Austausch mit anderen Rollstuhlnutzer:innen wird Christian schnell bewusst: online gibt es keine zentrale Anlaufstelle mit gebündelten Themen für Menschen, die sich neu mit dem Rollstuhl auseinandersetzen müssen. Außerdem stellt er fest, dass viele Betroffene die gleichen Fragen haben, die er sich zu Beginn seiner Zeit als Rollstuhlnutzer gestellt hat. 

Anfang des Jahres 2022 ruft Christian deshalb die Website www.rollstuhlfahrenfueranfaenger.de ins Leben – eine digitale Anlaufstelle für Rollstuhlnutzer:innen und ihre Angehörigen, Freund:innen oder Kolleg:innen. Christian erzählt hier von seinen persönlichen Erfahrungen, informiert über nützliches Rollstuhlzubehör und sammelt barrierefreie Ausflugstipps in ganz Deutschland.

Barrierefreie Ausflugsziele nach Postleitzahlen von Christian

  • PLZ 00000 - 29999 HIER

  • PLZ 30000 - 49999 HIER

  • PLZ 50000 - 79999 HIER

  • PLZ 80000 - 99999 HIER

Und was macht eine inklusive Nachbarschaft für dich aus, Christian?

Der Mensch zählt. Nicht wie er sich von A nach B bewegt. Das ist es, was eine gute Nachbarschaft für mich ausmacht. Ich habe mit meinen Nachbar:innen wirklich Glück gehabt!

Kennst du schon Wheelmap? – Die Online-Karte für rollstuhlgerechte Orte. Hilf mit und bewerte Orte in der App oder auf der Website von Wheelmap.org nach ihrer Barrierefreiheit und trage so zu einer inklusiven Gesellschaft bei. 


Wie kann deine Nachbarschaft inklusiver werden?
Teile deine Ideen mit deinen Nachbar:innen bei nebenan.de!

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