Am 5. Juni 2015 war der große Tag: Meine 5 Mitgründer und ich unterzeichneten beim Notar den Vertrag zur Gründung von nebenan.de.
Seitdem ist unglaublich viel passiert: Unser kleines Social Start-Up ist zu einem etablierten Sozialunternehmen herangewachsen, das mittlerweile über 1,6 Millionen Nachbarn in ganz Deutschland vernetzt.
Es sind die vielen kleinen Momente und Erlebnisse, die diese ersten fünf Jahre für mich persönlich so besonders machen:
2015: Der Zauber des Anfangs
Ich erinnere mich ganz genau an die ersten Überlegungen am White Board: Wie soll nebenan.de aussehen, welche Funktionen brauchen wir zuerst? Unser 6-köpfiges Gründerteam sitzt mit unserem Praktikant der ersten Stunde, Vincent (heute Produkt Manager bei nebenan.de) und rauchenden Köpfen in unserem ersten kleinen Berliner Büro. Alle an einem Tisch und auf den unbequemsten Stühlen überhaupt.
Ein ganz besonderer Moment war die Eröffnung der ersten Nachbarschaften: Das waren diejenigen Viertel, in denen wir damals auch privat wohnten. Wir sind von Tür zu Tür gegangen und haben Zettel mit Zugangscodes in die Briefkästen unserer Nachbarn geworfen. Mit der Einladung: Mach doch mit bei nebenan.de! Jeden Tag haben wir gebannt beobachtet, wie die ersten Anmeldungen eintrudeln.
In den ersten Wochen und Monaten machen wir einfach alles selbst, probieren aus, diskutieren wild – und mein Mitgründer Christian schimpft, wenn das Klopapier zu teuer eingekauft wird.
2016: Eine ausgezeichnete Idee
2016 ziehen wir in unser 4. Büro und finden endlich ein Zuhause in Berlin-Kreuzberg.
Nur ein Jahr nach Gründung erhalten wir unseren ersten Preis und werden „Ausgezeichneter Ort im Land der Ideen“. Zu diesem Anlass veranstalten wir ein großes Nachbarschaftsfest, zu dem wir auch die engagiertesten Berliner nebenan.de-Nachbarn einladen.
Viele Nutzer, die wir nur vom Telefon oder der Plattform kennen, treffen wir erstmals persönlich.
2017: Wir bekommen eine Tochter
In diesem Jahr gründen wir unsere Stiftung als gemeinnütziges Tochterunternehmen. Mit der "nebenan.de Stiftung" möchten wir Nachbarschaften auch offline stärken. Im Herbst verleiht die Stiftung das erste Mal den Deutschen Nachbarschaftspreis. Endlich wird lokales Engagement sichtbar und gefeiert!
Über 1.000 Bewerbungen gehen ein und wir trauen unseren Augen kaum.
Ein weiteres großes Highlight: Als erste und einzige Nachbarschaftsplattform werden wir offiziell vom TÜV zertifiziert. Das Zertifikat erneuern wir jedes Jahr und zeigen damit, wie wichtig uns der Datenschutz unserer Nutzer ist.
2018: Zeit für die ZEIT
Im Januar veröffentlicht das ZEIT Magazin die Titelgeschichte “Das Dorf-Prinzip” und erzählt die Geschichte meiner Mitgründer Christian und Michael Vollmann. Wir sind unglaublich stolz – und verzeichnen die bis dato höchste Anmeldezahl innerhalb eines Tages.
In diesem Jahr geht es weiter stark bergauf: Im Mai findet zum ersten Mal der große “Tag der Nachbarn” statt, bei dem unsere Stiftung zu tausenden Nachbarschaftsfesten aufruft.
Im Herbst überschreiten wir die magische Grenze von 1 Million Nutzern. Ein riesiger Meilenstein für das ganze Team.
2019: Das "Ökosystem Nachbarschaft" entsteht
Von Tag eins war es unsere Vision, alle Akteure einer Nachbarschaft miteinander in Austausch zu bringen und bei nebenan.de zu vernetzen: private Nachbarn, lokal ansässige Gewerbe, soziale Organisationen, Städte und Kommunen. 2019 entfaltet diese Vision endlich ihre Kraft.
In diesem Jahr werde ich Mama und Geschäftsführerin – wenn schon, denn schon. Wir machen uns das erste Mal auf den Weg, unsere soziale Wirkung systematisch zu messen. Und wir rufen gemeinsam mit dem RBB unsere erste Aktion gegen Einsamkeit ins Leben: WIR WEIHNACHTEN.
2020: Teamwork makes the dream work
Die Corona-Krise trifft auch uns mit voller Wucht. Die Plattform läuft heiß und noch mehr Menschen entdecken den Mehrwert von guter Nachbarschaft. Wir freuen uns über eine Welle der Solidarität unter unseren Nutzern, die sich in dieser Zeit unterstützen.
Innerhalb weniger Tage stampfen wir gemeinsam mit unserer Stiftung die Hotline für Nachbarschaftshilfe aus dem Boden, um auch Menschen ohne Internet Nachbarschaftshilfe zu ermöglichen. Einzelne Kolleg*innen wechseln kurzzeitig das Team, um an anderer Stelle auszuhelfen – und trotz wochenlangem Home Office bleibt der Team-Spirit ungebrochen.
Trotz Corona findet der "Tag der Nachbarn" zum dritten Mal statt: Statt rauschende Nachbarschaftsfeste zu feiern, machen sich Nachbarn bei kleinen und großen Aktionen auf Abstand eine Freude.
Ich bin stolz, glücklich und vor allem dankbar für ein so tolles Thema und mit einem so fantastischen Team zu arbeiten.
Auf die kommenden 5 Jahre!
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