Es ist Weihnachten 2018 und Anjas Familie sitzt wie immer gemütlich am gedeckten Weihnachtstisch zusammen. Doch dieses Jahr sind noch zwei weitere Personen Teil der festlichen Tischrunde: Nachbarin Christiane und Nachbar Markus hätten diesen Abend eigentlich alleine zu Hause verbracht – wäre da nicht Anjas Einladung auf der Nachbarschaftsplattform nebenan.de gewesen.
Anja steht mitten im Leben. Die 45-Jährige
Veranstaltungskauffrau wohnt mit ihrer Patchwork-Familie in einem
Einfamilienhaus in Berlin Mahlsdorf und freut sich auf die Feiertage im Kreis
der Familie. Sie liebt Weihnachten und in ihrer Familie gibt es immer ein
großes Festessen.
Seit dem Tod ihrer Eltern fällt das Weihnachtsfest zu ihrem Bedauern immer etwas kleiner aus, und der Austausch und Kontakt zu älteren Menschen fehlt ihr immer mehr. Ihre Schwiegereltern leben weit weg, und sind daher auch an Weihnachten nicht zu Besuch.
Weihnachten nebenan
Im Internet stößt sie zufällig auf die Gruppe „Weihnachten nicht allein“ – hier suchen und finden Menschen Anschluss an Familien und Gruppen, um gemeinsam Weihnachten zu feiern. Inspiriert von dieser Initiative beschließt sie jemanden aus ihrer Nachbarschaft zum Weihnachtsfest mit ihrer Familie einzuladen. Auf der nebenan.de wendet sie sich direkt an ihre Nachbarn:
"Weihnachten allein?
Liebe Nachbarn, gibt es jemanden unter euch, der Heiligabend ganz allein ist? Das wäre so traurig und schade. Wir würden gerne eine oder zwei Personen zu uns einladen! Egal ob w oder m, egal welches Alter. Zu Kaffee und Kuchen, zusammensitzen, sich am Tannenbaum erfreuen, Abendessen, schwatzen und eine schöne Zeit verbringen.
Für das leibliche Wohl würden wir gerne sorgen. Du bist einfach unser Gast! (...) Wir sind unkompliziert und offen und möchten gerne jemanden anderen ein bisschen glücklicher machen und unser eigenes Glück teilen."
Nachbarin Christiane fühlt sich direkt angesprochen und
meldet sich bei Anja. Die über 60-Jährige ist alleinstehend und kinderlos, und
freut sich sehr über die Einladung von Anja und ihrer Familie. Wenig später
kontaktiert auch Nachbar Markus Anja und nimmt ihre Einladung dankend an. Anja
freut sich, dass ihre Initiative so gut aufgenommen wurde und ist gespannt auf
ihre Weihnachts-Nachbarn.
Geborgenheit und Nähe kann man nicht kaufen und kommt bei vielen Menschen zu kurz. Vor allem an Weihnachten, dem Fest der Nächstenliebe, wollen ich und meine Familie das mit unseren Nachbarn teilen.
Blinddate an Heiligabend
Am 24. Dezember ist es soweit: Heute wird Anja mit ihrer Familie und zwei wildfremden Menschen aus ihrer Nachbarschaft zusammen Weihnachten feiern. „Aufgeregt war ich schon aber Ängste, dass etwas schief laufen könnte hatte ich gar nicht“, erzählt sie.
Anja und ihre Familie empfangen Christiane zum Nachmittagskaffee. Zunächst ist die Stimmung noch etwas angespannt, doch nach der ersten Runde „Mensch ärgere dich nicht“ ist das Eis gebrochen. „Christiane hatte seit 30 Jahren nicht gespielt. Wir hatten so viel Spaß und sie war ganz gerührt“, erinnert sich Anja. Sie freut sich, dass sie ihrer Nachbarin mit so einer kleinen Geste eine so große Freude bereiten konnte.
Für mich ist das der Geist von Weihnachten. Mit anderen zu teilen was man hat, auch wenn es nicht viel ist. Wir wollen unser Haus und unsere Herzen an Weihnachten öffnen und laden die Leute, die gerne familiäre Beziehungen hätten, zu uns ein.
Etwas später am Abend stößt Nachbar Markus zu Weihnachtsgesellschaft dazu. Der Dreißigjährige hat den Tag mit seinen Eltern verbracht, die jedoch alters- und krankheitsbedingt früh zu Bett gehen müssen. Zuhause hätte ihn nur eine leere Wohnung erwartet – denn seine Freundin verbringt die Feiertage bei ihrer Familie. Umso glücklicher ist er, als Anja ihm die Tür zu ihrem Zuhause öffnet und ihn zum gemütlichen Weihnachtsfest hereinbittet.
Die Nachbarn verstehen sich blendend und verbringen gemeinsam einen Abend mit leckerem Essen, lustigen Geschichten und schönen Gesprächen. Christiane, die eigentlich nicht so lange bleiben wollte, geht schließlich erst nach 21 Uhr nach Hause – Anjas Mann ist so nett, und fährt sie bis vor die Haustüre. Mit Markus sitzen Anja und ihre Familie noch bis kurz vor Mitternacht zusammen. Als es schließlich still und leise im Haus geworden ist, sinkt Anja ganz selig in ihre Kissen: „Das war ein wunderschönes Weihnachten!“
„Einfach Nächstenliebe leben.“
Am nächsten Tag bedankt sich Christiane bei Anja für ihre Gastfreundschaft und Offenherzigkeit mit einer Nachricht bei nebenan.de:
Liebe Anja und Familie, danke nochmals für die Einladung am Heiligabend. Es war sehr schön bei euch, viel zu lachen, gemütlich und sehr gutes Essen. Ich wünsche Euch einen guten Rutsch ins Neue Jahr und vor allem Gesundheit und Wohlergehen!
Und auch Markus schwelgt noch in lebendigen Erinnerungen an das fröhliche Fest: „Auch von mir vielen Dank für die Einladung und die schönen Stunden. Dass es bis Mitternacht ging spricht für euch!“
Fortsetzung folgt bei WIR WEIHNACHTEN
Für Anja und ihre Familie ist klar: „Wir machen das wieder!
Auch dieses Jahr wollen sie Nachbarn, die sonst alleine wären, an Heiligabend zu sich nach Hause einladen. Ihre Einladung spricht sie nicht nur bei nebenan.de aus, sondern nutzt dafür auch die Aktionsseite www.wirweihnachten.de. Interessierte Nachbarn können durch die Eingabe ihrer Postleitzahl Anjas Fest finden und anfragen, ob sie mitfeiern können. (Hier geht's zu Anjas Fest).
Anja ist eine von vielen Menschen in Berlin und Brandenburg, die bei der Aktion WIR WEIHNACHTEN mitmachen und zum gemeinsamen Weihnachtsfest einladen.
Zusammen mit dem rbb ruft die Nachbarschaftsplattform nebenan.de dazu auf, Weihnachten nicht alleine, sondern gemeinsam in der Nachbarschaft zu feiern.
Willst du auch mit deinen Nachbarn Weihnachten feiern?
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